Innsbruck-Wahl

ÖVP-Rebell Anzengruber ist neuer Bürgermeister!

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Bei der Innsbrucker Bürgermeisterstichwahl hat Amtsinhaber Georg Willi (Grüne) eine enorme Watsche kassiert. Herausforderer und Johannes Anzengruber (JA - Jetzt Innsbruck) siegte mit 59,59 Prozent.

Dieses Ergebnis hat sich gewaschen! Laut Ergebnis der Bürgermeister-Stichwahl in Innsbruck hat Johannes Anzengruber 59,59 %. Willi hat nur 40,41 % erhalten - eine Megawatsche für den bisher regierenden Bürgermeister. 

Ex-ÖVP-Vizebürgermeister neuer Innsbrucker Stadtchef  

Schon ab 17: 40 Uhr ist es klar: Der neue Innsbrucker Bürgermeister heißt Johannes Anzengruber (JA - Jetzt Innsbruck). Der von seiner Partei ausgeschlossene Ex-ÖVP-Vizebürgermeister setzte sich in der Stichwahl am Sonntag gegen Amtsinhaber Georg Willi klar mit 59,59 Prozent der Stimmen durch.

Willi kam auf 40,41 Prozent und muss damit nach nur einer Amtszeit seinen Sessel räumen.

Geringere Wahlbeteiligung  

Die Wahlbeteiligung lag bei 51,46 Prozent und ging damit gegenüber dem ersten Durchgang am 14. April stark zurück (60,5 Prozent).

Bei der Bürgermeisterdirektwahl vor zwei Wochen hatte "Titelverteidiger" Willi mit 22,89 Prozent noch die Nase vorn gehabt. Anzengruber kam damals auf 19,37 Prozent.
 

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 19:53

Trotzdem Jubel bei den Grünen

Der unterlegene Georg Willi wurde von seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern trotz Niederlage bejubelt. Er betonte, dass sich die Parteienlandschaft im Gemeinderat „klar verschoben“ habe und die Grünen bei der Listenwahl als stärkste Fraktion hervorgegangen waren.

 19:52

Willi: "Heute ist es nicht so toll gelaufen"

Die Ausgangssituation sei für die Grünen "unglaublich schwierig" gewesen, blickte Willi in einem Altstadtlokal zurück. Insbesondere seitdem Stichwahl-Sieger Johannes Anzengruber (JA - Jetzt Innsbruck) sein Antreten mit einer eigenen Liste angekündigt habe. Trotzdem habe man sich "nicht beirren lassen", sah er sich und die Seinen standhaft. "Der Wahlerfolg am 14. April war der Lohn dafür", meinte er und räumte ein: "Heute ist es nicht so toll gelaufen." Er habe wirklich geglaubt, dass "der Tag gut endet. Es kam anders."

Neben den Innsbrucker und den Tiroler Landes-Grünen bedankte sich Willi auch für Unterstützung aus dem Bund. Bundessprecher Werner Kogler war für den Wahltag angereist, zuvor hatte Willi von den Ministerinnen Leonore Gewessler und Alma Zadic politische Schützenhilfe erhalten. Der Ex-Bürgermeister versprach den Bundesgrünen bei der Nationalratswahl gleichermaßen Wahlkampfhilfe: "Wir werden voll hinter euch stehen, dass es für die Grünen eine tolle Wahl wird."

Grünen-Landessprecher Gebi Mair zollte Willi indes Respekt: "Bravo, bravo, bravo". Er war beeindruckt davon, was die Innsbrucker Grünen bei dieser Wahl "herausgeholt" haben. Jetzt müsse es heißen: "Aufstehen, Krone richten, weiterkämpfen."

 19:04

Gratulationen vom Vize-Kanzler

Gratulationen an den "eindeutigen Sieger" Anzengruber kamen von Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), der zu Willis Unterstützung in die Landeshauptstadt gereist war. Nun sei die Frage, ob es eine "Fortschrittskoalition" gebe oder "Rückwärtsgang mit vollem Karacho", spielte Kogler auf eine rechnerisch mögliche Mitte-Rechts-Viererkoalition an. Die Grünen seien immerhin stimmenstärkste Fraktion im Gemeinderat geworden, erinnerte Kogler.

Folgen oder Konsequenzen für die Bundesgrünen wollte der Grünen-Chef aus dem Innsbrucker Ergebnis und dem Verlust des einzigen Bürgermeistersessels in einer Landeshauptstadt nicht abgelesen wissen. Mit einem Ergebnis wie in Innsbruck wäre man immerhin "überall vorne mit dabei". Außerdem verwies Kogler auf die "Zersplitterung" und die 13 antretenden Listen sowie Bewerber im ersten Durchgang. Beides sei ein "Innsbruck-Spezifikum".

 19:04

Koalitionsfrage bleibt spannend

In der Koalitionsfrage hielt sich Anzengruber weiter bedeckt. Er wollte sich nicht für die von Willi favorisierte und wohl wahrscheinlichste Variante einer Mitte-Links-Dreierkoalition bzw. "Caprese-Koalition" aus seiner Gruppierung, den Grünen und der SPÖ aussprechen. Diese kommt auf 22 von 40 Mandaten im Gemeinderat. Im Raum steht auch noch eine - unwahrscheinlichere Mitte-Rechts-Viererkoalition aus Anzengruber, der FPÖ, "das Neue Innsbruck" und der Liste Fritz, die aber letztere bisher ausschloss.

Ebenso unklar blieb, ob "das Neue Innsbruck" von Ex-ÖVP-Staatssekretär Florian Tursky sowie die FPÖ Ressortverantwortung im Stadtsenat bekommen sollen. All das werden wohl erst die kommenden Tage und Wochen zeigen. Für Mitte Mai ist die konstituierende Gemeinderatssitzung mit der Angelobung des Bürgermeisters avisiert.

 19:04

Mattle gratuliert schriftlich

Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP), mit dessen Partei Anzengruber schwerst im Clinch lag, gratulierte per Aussendung. Er sprach von einer "beeindruckenden Wahl zum neuen Bürgermeister". Er sei überzeugt, dass man die Chancen und Herausforderungen "in guter Zusammenarbeit" gemeinsam stemmen und nutzen werde können.

Knapp gratulierte der bereits am 14. April "ausgeschiedene" das Neue Innsbruck"-Frontmann und Ex-ÖVP-Staatssekretär Florian Tursky. Mit der Wahl Anzengrubers sei der "Grundstein für einen Neuanfang in Innsbruck gelegt": "Wichtig ist nun, dass es ein neues Miteinander im Innsbrucker Gemeinderat gibt."

 18:02

Anzengruber will auch mit der FPÖ über Koalition sprechen

"Wir sprechen mit allen", sagt Anzengruber. "Auch mit den Freiheitlichen." Zuerst will er mit den Grünen, der stärksten Fraktion im Gemeinderat, über eine mögliche Koalition sprechen.

 17:59

Tursky-Schmusekurs nach Anzengruber-Sieg

Nach seinem Wahlsieg wurde Anzengruber vom ÖVP-Kandidaten Florian Tursky eine Koalition angeboten, per Telefonanruf. Nach dem Partei-Ausschluss also wieder Schmusekurs, seit Anzengruber gesiegt hat.

 17:56

Sieger Anzengruber "überwältigt"

„Überwältigend, ich danke allen die an mich und unsere Bewegung geglaubt haben“, sagt der Gewinner Johannes Anzengruber gegenüber oe24.TV. „Ich danke allen!“

 17:42

Geringere Wahlbeteiligung

Der neue Innsbrucker Bürgermeister heißt Johannes Anzengruber (JA - Jetzt Innsbruck). Der von seiner Partei ausgeschlossene Ex-ÖVP-Vizebürgermeister setzte sich in der Stichwahl am Sonntag gegen Amtsinhaber Georg Willi klar mit 59,59 Prozent der Stimmen durch. Willi kam auf 40,41 Prozent und muss damit nach nur einer Amtszeit seinen Sessel räumen. Die Wahlbeteiligung lag bei 51,46 Prozent und ging damit gegenüber dem ersten Durchgang am 14. April stark zurück (60,5 Prozent).

 17:37

Innsbruck-Wahl: Anzengruber gewann Stichwahl mit 59,59 Prozent.

Innsbruck-Wahl: Johannes Anzengruber gewann Stichwahl mit 59,59 Prozent.

 17:24

Zwischenstand als Megawatsche für Willi

Zwischenstand aus der Wahlkommission: Das Ergebnis hat sich gewaschen! Laut diesem Zwischenstand hat Johannes Anzengruber 59,59 %. Willi hat nur 40,41 % - eine Megawatsche für den regierenden Bürgermeister Willi.

 17:07

Zweite Stichwahl für Willi

Für den Grünen Georg Willi war es heute schon die zweite Stichwahl. Im Jahr 2018, als Willi erster grüner Bürgermeister einer Landeshauptstadt in Österreich wurde, gab es eine Stichwahl zwischen ihm und der Kandidatin aus dem bürgerlichen Lager.

Willi erhielt in der damaligen Stichwahl 52,9 % der Stimmen, seine Herausforderin Christine Oppitz-Plörer (Liste Für Innsbruck) verlor mit 47,1 %.

Aktuell liegt Willi laut ersten Trends hinter dem ÖVP-Rebell Johannes Anzengruber

 17:04

Erster Trend der Wahlkarten

Laut ersten Trends soll ÖVP-Rebell Johannes Anzengruber bei der Auszählung der ersten Sprengel und Wahlkarten vorne liegen.

 16:59

Auch die Schützenkompanie ist unterwegs

Es gibt in Innsbruck heute auch noch etwas abseits der Wahl: So findet die Bundesversammlung der Tiroler Schützenkompanien statt - inklusive Umzug.

 16:59

Wie sieht die Wahlbeteiligung aus?

Ein offizieller Trend hinsichtlich der Wahlbeteiligung lag kurz nach Mittag nicht vor. Allgemein wurde aber eher damit gerechnet, dass die Beteiligung in der Stichwahl - wie beim letzten Urnengang 2018 - niedriger ausfallen könnte als im ersten Durchgang der Gemeinderatswahl am 14. April, als sie bei 60,5 Prozent lag. Ein Indiz könnten die ausgestellten Wahlkarten gegeben haben. Für die Stichwahl waren 10.598 Wahlkarten ausgegeben worden. Das waren um 4.240 weniger als für die erste Runde.