Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

Teilen

Was spricht für die Große Koalition?

Die Gallup-Umfrage stellt der Großen Koalition ein denkbar schlechtes Zeugnis aus. Wären heute Neuwahlen, würden SPÖ und ÖVP schon vor dem Regierungs-Antritt abgewählt.

Nur noch 19 % aller Wähler wünschen sich diese Koalition - 81 % aller Wähler hätten lieber eine andere Regierung, am liebsten Rot-Grün-Neos.

Ist diese Watsche für die Noch-nicht-fertig-Koalition wirklich gerecht?

Für die Koalition spricht, dass sie unser Land gut durch die Krise geführt hat. Wir jammern tatsächlich auf höchstem Niveau. Die großen Reformen, die für das Budget notwendig sind - Pensionen, Verwaltung - können SP und VP gemeinsam am besten.

Gegen Rot-Schwarz ist das stärkste Argument, dass sich beide Parteien blockieren, nicht mehr miteinander wollen. Eine Rot-Grün-Neos-Regierung würde sicher mehr Schwung in die Bildungspolitik, mehr Reformen für direkte Demokratie, Umwelt, Justiz bringen. Umgekehrt würde eine ÖVP-Grün-Neos-Koalition einen Aufbruch für die Wirtschaft und weniger Bürokratie bedeuten.

Aber wollen wir einen Neustart riskieren? Das Experiment Schwarz-Blau steht jedenfalls für die schlechteste Regierungsbilanz.

Unter allen Koalitionen ist die „Große“ noch immer die sicherste - und die bestmögliche aller schlechten Varianten. Vor allem dann, wenn sich Rot und Schwarz endlich zu den notwendigen Reformen aufraffen.

Denn die Gallup-Umfrage zeigt: Beide Parteien stehen in der Wählergunst am Abgrund. Noch länger streiten und zaudern - und die FPÖ ist auf Platz 1. Dann drohen Neuwahlen...

PostenSie Ihre Meinung auf: www.oe24.at/fellner

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten