Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

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Conchita war die wahre EU-Wahl.

Alle feiern jetzt Conchita Wurst. Und alle haben immer gewusst, dass nur Conchita den Song Contest gewinnen kann.
In Wahrheit ist der Sieg der deklariert schwulen „Frau Wurst“ aber eine Sensation. Es ist der Sieg des modernen liberalen Europas über das erzkatholische, reaktionäre, homophobe Alt-Europa.
Die konservativsten, erzkatholischen Länder wie Spanien, Portugal, Irland haben dem Schwulen-Outing 12 Punkte gegeben.

In Russland, wo man als Schwulen-Sympathisant verhaftet wird, hat das Publikum die Wurst auf Platz 3 gevoted – eine brutale Watsche für Putin.
Wurst-Sieg ist auch Polit-Erdbeben für Österreich
Österreich und der ORF haben der neuen Toleranz für Schwule europaweit zum Sieg verholfen.

Deshalb wird der Wurst-Triumph auch in Österreich politische Folgen haben. Die FPÖ erhält damit im EU-Wahlkampf-Finish noch Gegenwind.
Die ÖVP erwischt es ganz dramatisch: Für sie wird die Wurst-Sympathie zur Zerreißprobe. Das konservative VP-Lager um Spindelegger wird den Kampf gegen Schwulen-Ehe und Homo-Rechte verlieren.

Auch die Kirche muss einsehen, dass ihre Anti-Schwulen-Haltung keine Zukunft hat. Die „Generation Wurst“ – das neue, liberale Europa – hat nicht nur den Song Contest, sondern die politische Wende in der EU gewonnen. Das war die wahre EU-Wahl.

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