Sind wir Verlierer oder Gewinner?
Als Österreicher weiß man heute nicht recht, über welches Abstimmungsergebnis der Griechen man sich mehr freuen soll: Ein JA der Hoffnung oder ein NEIN als Ende der griechischen Euro-Tragödie.
Ein JA wäre eine Liebeserklärung – aber teuer
Ein JA der Griechen zu den zugegeben brutalen Spar-Vorschlägen der EU wäre eine Liebeserklärung an Europa.
Wenn ein Volk gegen das Trommelfeuer seiner eigenen Polit-Populisten dafür stimmt, künftig weniger Einkommen und weniger Sozialleistungen zu haben (die dafür sicher), dann wäre das ein enormer Aufschwung für Europa und die EU.
Ein JA bedeutet aber auch, dass wir moralisch verpflichtet sind, den Griechen weiterzuhelfen – und das wird teuer und ist fast hoffnungslos.
Heißt: Ein JA ist gut für Europa – und schlecht für UNSER Budget.
Ein NEIN wäre ein Ende mit Schrecken – na und?
Ein NEIN dagegen würde ein Ende mit Schrecken, aber auch das Ende des Schreckens bedeuten:
Europa käme kurz in die Defensive – hätte aber dafür mehr Geld und Konzentration für Wachstum, Aufschwung, Investitionen bei uns. Und nicht weitere Jahre voller Griechen-Theater.
Die Griechen würden ihren eigenen Weg beschreiten – zunächst ins Chaos, vielleicht aber auch bald in eine Euro-Unabhängigkeit, die sie zu mehr eigenem Engagement zwingt.
Wir erleben also eine Abstimmung zwischen Heulen und Zähneknirschen.