Das sagt ÖSTERREICH

Hat Gabalier mit seiner Kritik recht?

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Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.

Andreas Gabalier ist einer der erfolgreichsten, aber auch polarisierendsten Künstler dieses Landes. Seine Fans vergöttern ihn als Volks-Rock’n’Roller, für viele Linke ist er hin­gegen der „volkstümliche Gottseibeiuns“. Diesem Image ist Gabalier bei seinem Wienkonzert mit seiner Kritik an Standard und Falter wieder voll gerecht geworden.

Dass sich Gabalier darüber ärgert, von einigen permanent ins „rechte Eck“ gestellt zu werden, ist nachvollziehbar. Und dass ge­rade Standard und Falter, die beim Austeilen sonst auch nicht zimperlich sind, jetzt weinerlich auf diese Kritik reagieren, entbehrt nicht einer gewissen Komik.

Erst vor einigen Monaten hat Wolfgang Ambros üb­rigens eine Frontalattacke in die andere Richtung ­(gegen die FPÖ) geritten. Damals haben die jetzigen „Heulsusen“ Standard und Falter noch lautstark applaudiert.

Etwas Weihnachtsfriede würde beiden Seiten guttun

Die Aufregung um Ga­baliers Angriff auf Standard und Falter zeigt aber einmal mehr die Spaltung in unserem Land. Auf der einen Seite eine Mehrheit von rund 60 %, die mit dieser Regierung und ihrer Politik (großteils) zufrieden ist. Auf der anderen Seite die vehementen Regierungsgegner, die mittlerweile immer lautstärker gegen Kurz, Strache und Co. auftreten – zuletzt etwa bei der Demonstration am vergangenen Samstag in der Wiener City.

Gerade zu Weihnachten sollten beide Seiten wieder einen Gang zurückschalten. Aber: Kritik muss erlaubt sein – in beide Richtungen. Und nicht nur das, was Standard und Falter passt.

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