Das sagt "ÖSTERREICH"

Lockdown hat sich abgenützt, jetzt hilft nur impfen!

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH- und oe24-Chefredakteur Niki Fellner.

Unserer Politiker sind derzeit nicht zu beneiden. Wer am Samstag unterwegs war, hat mit eigenen Augen ge­sehen, dass sich kaum noch jemand an den Lockdown hält. Hunderttausende Österreicher im ganzen Land waren dieses Wochenende in den Innenstädten shoppen oder Freunde treffen (da die Schanigärten noch nicht offen haben, leider meistens ohne Abstandsregeln). Der Lockdown hat sich endgültig abgenützt. Umso mehr macht es derzeit keinen Sinn, über neuerliche Verschärfungen zu debattieren, wie es Gesundheitsminister Rudi Anschober gerade wieder anzettelt.

Schauen wir lieber, dass wir in jenen Bereichen, die ­öffnen, auch die Sicherheitsregeln einhalten. Besser vorsichtige Öffnungen mit strengen Kontrollen als ein Lockdown mit Regeln, an die sich keiner mehr hält.

In Wahrheit gibt es jetzt ohnehin nur eine Chance, diese Pandemie endlich zu besiegen – und das ist die Impfung. Dass wir am Freitag mit über 30.000 Impfungen einen neuen Impfrekord aufgestellt haben, ist ein gutes Zeichen. Endlich kommt Bewegung in unseren Schnecken-Impfplan.

Aber: Österreich ist beim Impfen noch immer viel zu langsam. Es ist absolut inakzeptabel, dass ein Fünftel (!) der Impfdosen, die wir geliefert bekommen haben, nicht verimpft wird. Der Bund sollte den Ländern klare Vorgaben machen, wie viele Impfungen sie jeden Tag durchführen müssen – am besten mit Strafzahlungen für jene, die sich nicht daran halten! Jede Dose, die nach Österreich geliefert wird, muss maximal innerhalb von 24 Stunden verimpft sein. Impfen wir uns jetzt endlich aus der Coronakrise – dann muss der Gesundheitsminister auch nicht mehr mit einem Lockdown drohen, den ohnehin keiner mehr ernst nimmt…

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