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Das Chaos um die Wahlkarten-Stimmen wird zum großen Ärgernis dieser Präsidenten-Wahl.

Das unnötige Durcheinander begann damit, dass die Wahlkarten in Österreich – aus bisher nicht näher erklärten Gründen (am ehesten wohl weil die zuständigen Behörden am Sonntag nicht arbeiten wollen) – traditionell erst einen Tag zu spät, also montags, ausgewertet werden.

Das wird von Wahl zu Wahl immer mehr zum Ärgernis, weil es bedeutet, dass wir am Wahltag ein falsches oder – so wie diesmal – überhaupt kein Resultat und keine Entscheidung haben.

Ärger Nummer 2 besteht darin, dass die Wahlkarten immer mehr zur Fälschung und zur Manipulation verleiten.

Tatsächlich wird das Prinzip der Wahlkarten in Österreich viel zu lax gehandhabt. Keiner kontrolliert, ob sie der Besteller persönlich erhält, ob er sie wirklich selbst ausfüllt, ob er sie selbst einschickt.

Mittlerweile beginnen die Parteien (zunächst SPÖ und ÖVP, zuletzt auch schon die Grünen) eigene Wahlkarten-Offensiven zu starten, damit steigt der Manipulationsverdacht. Es soll Sek­tionen und Partei-Vereine, aber auch Initiativen geben, die Wahlkarten „en gros“ einsammeln und dann einsenden. Das hat mit Demokratie nichts zu tun.

Das Wahlkarten-Theater in Österreich ist in Wahrheit unnötig – das Wesen der Demokratie ist es, dass man seine Stimme an der Wahlurne abgibt.

Solange es noch keine Möglichkeit gibt, die Stimme elektronisch mit Fingerprint und absoluter Echtheits-Kontrolle abzugeben, sollte man auf das Wahlkarten-Theater verzichten.

Es macht die Wahlen in Österreich immer weniger verlässlich und immer fälschungsanfälliger. Und beides braucht kein Mensch …

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