Co Adriaanse hat anspruchsvolle Ziele mit Red Bull Salzburg: Volle Stadien, Tore, Titel und die Teilnahme an der Champions League.
Der 1. April war für Fußball-Meister Red Bull Salzburg kein gewöhnlicher Tag. Nicht, weil die "Bullen" Scherze getrieben hätten, sondern weil sie erstmals ihren neuen "Dompteur" Jacobson "Co" Adriaanse im Trainingszentrum Taxham der Öffentlichkeit präsentierten. "Ich möchte Amüsement - Unterhaltung, Tore, Siege. Die Arena sollte immer ausverkauft sein. Die Fans sollen Fußball, uns und unser Spiel lieben", sagte der Niederländer über seine Philosophie.
Will attraktiven Fußball spielen
Wichtig sei ihm die Art und
Weise, wie seine Mannschaft spielen soll. Der 60-Jährige, der zuletzt den FC
Porto 2006 zum Double geführt hatte und in 56 Tagen die Nachfolge des
Italieners Giovanni Trapattoni antreten wird, verschaffte sich mittels TV
und DVDs einen Überblick und Erkenntnisse über seine künftigen Spieler. "Wir
müssen analysieren, welche Spieler haben wir, welche Spieler brauchen wir,
welche Spieler gibt es in Österreich und in unserem Nachwuchs", meinte
Adriaanse.
Adriaanse, der seit November 2006 in Mauterndorf im Lungau ein Haus besitzt, sprach über den kroatischen Teamspieler Niko Kovac, dessen im Sommer Vertrag ausläuft: "Ich habe keine richtige Antwort. Profi-Fußball ist für mich Amüsement, das Stadion muss ausverkauft sein, dafür brauche ich auch die Spieler dazu und der Regisseur bin ich."
... über Andreas Ivanschitz
der als Leihgabe für
Panathinaikos Athen spielt: "Er ist ein Nationalspieler, daher ein Guter. Er
ist Kapitän, daher eine Persönlichkeit. Er ist ein offensiver Linksfuß und
außergewöhnlich. Und er gehört uns. Nur muss auch der Spieler wollen."
... über Christoph Leitgeb und den derzeit für Austria Wien tätigen
Roland Gercaliu
"Leitgeb ist ein moderner, dynamischer, kreativer
Mittelfeldspieler, er arbeitet bei Ballverlust auch nach hinten. Gercaliu
möchte ich auch haben. Ich brauche nur fünf Minuten, um zu sehen, ob einer
Fähigkeiten hat, meine Ideen umzusetzen."
... über Natur- oder Kunstrasen im EM-Stadion Wals-Siezenheim
"Ich
persönlich präferiere Naturrasen, leider kann ich das nicht alleine
entscheiden. Ich bin ein alter, traditioneller Mann, und ein Trainer, der
auf Naturrasen aufgewachsen ist."
... über das von Ajax praktizierte 4-3-3-System
"Auf ein
System will ich mich jetzt noch nicht festlegen, das hängt auch von der
Qualität der Spieler ab. Für ein 4-3-3 benötige ich Flügel dazu, mit Jezek
und Vonlanthen habe ich welche."
... über die Verpflichtung neuer Spieler für die neue Saison
"Zuerst
müssen wir uns um Möglichkeiten in Österreich umsehen. Da gibt es sehr viel
Potenzial an jungen Spielern. Fans identifizieren sich mit Österreichern
besser."
... über sportliche Ziele mit seinem neuen Arbeitgeber
"Ideal
wäre immer ein volles Stadion. Wir wollen Meister werden, den Cup holen und
in die Champions League kommen."
... über Disziplin-Fanatiker Louis van Gaal
Mit van Gaal
wird Adrriaanse geren verglichen. "Es ist eine große Ehre, mit dem besten
Trainer der Niederlande verglichen zu werde. Disziplin setze ich bei einem
Profi voraus. Ich bin sehr deutlich und konsequent. Pünktlichkeit geht bei
bei mir über alles und ich kontrolliere sie auch."
... über sein Betreuerteam in Salzburg
"Michael Streiter ist
mein Assistent, der weiß alles und wird gerade am Anfang für mich sehr
wichtig sein. Tormanntrainer bleibt Herbert Ilsanker, mein zweiter Co wird
Luc Nijholt, Technik-Trainer Chris Kronshorst, der auch den Nachwuchs und
die Akademie leitet. Konditions- und Mental-Coach benötige ich nicht. Ein
guter Profi muss sein eigener Mental-Trainer sein sein."
... über Giovanni Tapattoni
"Ich will ihn in Ruhe arbeiten
lassen und hoffe, dass er den Titel gewinnt. Reden muss ich mit ihm nicht
mehr, ich weiß wie die Mannschaft spielt und kenne die Spieler. Ich habe
alle Spiele, auch jene im Europacup, gesehen."
... über die T-Mobile-Bundesliga
"Ich habe im Dezember 2004
mit AZ Alkmaar im UEFA-Cup gegen den GAK gespielt und das Gruppen-Spiel in
Graz 0:2 verloren. Ich habe die Liga über die Medien verfolgt, nur haben
sich die Namen der Vereine durch Sponsoren geändert."
... über den Trainingsbeginn am 26. Mai, also noch vor EM-Beginn
"Das
ist nicht ideal, weil es besser wäre, alle Spieler wären da. Trotzdem hoffe
ich, dass Österreichs Team im EM-Turnier sehr weit kommt."