Beim Auswärtsspiel seines Vereins Fiorentina wurden die berüchtigten Lazio-Fans ihren Ruf wieder einmal gerecht.
Die durch gewalttätige Zwischenfälle ausgelöste Verstimmung zwischen Italienern und Rumänen schwappt nun auch auf den Fußball über. Der rumänische Stürmer des italienischen Erstligisten Fiorentina, Adrian Mutu, ist am Samstag während eines Auswärtsspiels beim römischen Verein Lazio von dessen Anhängern in Sprechchören als "Zigeuner" beschimpft worden.
Berüchtigte Lazio-Fans
Die Lazio-Fans sind für rassistische
Ausbrüche berüchtigt. Die laut Schätzungen eine Million Menschen zählende
rumänische Gemeinschaft in Italien ist nach dem brutalen Mord an einer
Italienerin am Dienstagabend in Rom in die Schlagzeilen geraten.
Tatverdächtig ist ein junger Rumäne, der jedoch seine Unschuld beteuert und
nur einen Handtaschenraub an der Frau zugegeben hat.
Abschiebungs-Dekret
Die italienische Regierung verabschiedete
nach der Tat ein Dekret, das die Abschiebung gewalttätiger EU-Bürger in ihre
Heimatländer erlaubt. Vier straffällig gewordene Rumänen wurden am
Freitagabend abgeschoben, für zwölf weitere ist die Ausweisung bereits
bewilligt.
Vergeltungsaktion
Offenbar in einer Vergeltungsaktion für den
Mord wurden am Freitagabend in Rom drei Rumänen überfallen und mit
Schlagstöcken verprügelt. Einer der Rumänen ist Medienberichten zufolge
schwer verletzt worden. Der rumänische Außenminister Adrian Cioroianu
forderte die italienische Regierung auf, dafür zu sorgen, dass sich "solche
xenophobe Akte" nicht wiederholten.