Gegen Fan-Gewalt

Argentinien sperrt Gäste-Fans aus

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Um die ausufernde Fangewalt in Argentiniens Stadien einzudämmen, erlaubt Verband nur mehr Heim-Fans in den Stadien.

Mit einer ebenso drastischen wie ungewöhnlichen Maßnahme versucht der Argentinische Fußball-Verband AFA, die Gewalt in den heimischen Ligen in den Griff zu bekommen. Vorerst bis Ende dieses Jahres dürfen die Fans der jeweiligen Gast-Mannschaft die Spiele nicht mehr besuchen. Nur noch heimische Anhänger sind zum Eintritt ins Stadion berechtigt.

Politik fordert Lösung
Die Entscheidung, die Verbandschef Julio Grondona am Dienstagabend (Ortszeit) in Buenos Aires bekannt gab, soll vor allem auf Druck von Gouverneur Felipe Sola zu Stande gekommen sein. Dieser hatte zuvor angeordnet, dass das Liga-Spiel zwischen Racing Club und San Lorenzo vor verschlossenen Türen in La Plata, 60 km außerhalb der Hauptstadt, über die Bühne gehen werde.

Spiel abgebrochen
"Die Entscheidung wurde getroffen, es gibt kein Zurück mehr", meinte Gustavo Lugones, Sprecher der für die Sicherheit von Sportevents zuständigen staatlichen Behörde. In den vergangenen Monaten war es vermehrt zu Fan-Ausschreitungen in der argentinischen Liga gekommen, erst am Sonntag wurde das Spiel zwischen Independente und Racing in der 64. Minute wegen Ausschreitungen der Racing-Fans abgebrochen. Die Polizei musste Tränengas und Gummigeschosse einsetzen.

Morddrohungen gegen Spieler
Auch Spieler von Gimnasia La Plata sollen von ihren eigenen Fans Morddrohungen erhalten haben - für den Fall, dass ihr Team gegen die Boca Juniors nicht verliert. Grund der Drohungen war die Tatsache, dass eine Niederlage Bocas dem Erzfeind von Gimnasia, dem Klub Estudiantes, gute Chancen auf den Titelgewinn verschafft hätte. Prompt endete das wegen Bedrohung des Schiedsrichters beim Stand von 1:0 für Gimnasia am 10. September zur Pause abgebrochenen Spiel noch mit einem 4:1-Erfolg Bocas.

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