Vierter Cup-Triumph für Veilchen in Serie - Admira nach Verlängerung 3:1 besiegt. Acimovic als Matchwinner.
Austria Wien ist zum 27. Mal Gewinner des österreichischen Fußball-Cups. Der Rekordgewinner feierte am Sonntagnachmittag in Mattersburg einen mühsamen 3:1-(1:1,0:0)-Erfolg nach Verlängerung über Zweitligist Admira. Damit steigt die Austria in die dritte Quali-Runde des UEFA-Cup-Nachfolgebewerbs Europa League ein. Mit dem vierten Cup-Triumph en suite schafften die "Veilchen" zudem Historisches.
Acimovic als Retter
Erst Milenko Acimovic, der überragende Mann
auf dem Platz, erlöste den haushohen Favoriten in der Overtime. Zunächst
verwertete er eine Verlegenheitsflanke von Emin Sulimani aus alles andere
denn leichter Position mit einem herrlichen Volley (94.), ehe er dann mit
einem Solo in der 100. Minute den Endstand fixierte. Zuvor war die Austria
in der regulären Spielzeit durch Rubin Okotie in Führung gegangen (59.),
Sascha Laschet hatte jedoch mit seinem Treffer (72.) die Verlängerung
erzwungen.
Wie auf Eiern
Das Match war zunächst von extremer Vorsicht auf
beiden Seiten geprägt und dementsprechend chancenarm. Die Austria versuchte
zwar, gegen die von Beginn an tief stehende und auf Konter lauernde Admira
das Spiel zu machen, hatte aber nur eine nennenswerte Möglichkeit in Hälfte
eins: Acimovic spielte ideal auf Bazina, doch dessen Schuss von der
Strafraumgrenze fiel zu zentral aus (15.).
Auch die Admira, die sich nach rund 20 Minuten sehr gut auf das Spiel der Austria eingestellt hatte, kam vor der Pause nur zu einer guten Chance: Ledezma spielte auf Friesenbichler, der zurücklegte auf Rene Schicker, dessen Schuss aus rund 18 Metern knapp neben dem Tor einschlug (27.). Wenig später gab es das erste gellende Pfeifkonzert der unzufriedenen 10.200 Fans im Pappelstadion.
In Minute 38 sorgte ein Hota-Foul am durchbrechenden Austria-Stürmer Okotie für Aufregung. Die Wiener wollten Rot wegen Torraubs sehen, doch Schiedsrichter Gangl beließ es bei Gelb. Der folgende Freistoß aus 20 Metern von Bazina landete - bezeichnenderweise für die ersten 45 Minuten - in der Mauer.
Ohne Tor in die Pause
Knapp sechs Minuten nach dem Wechsel hätte
es eigentlich 1:0 für die Admira heißen müssen: Ledezma raste nach einem
schnellen Konter allein auf Austria-Schlussmann Almer, der den verletzten
Standard-Goalie Safar ersetzte, zu und scheiterte an diesem (51.). Auf der
Gegenseite machte es der Favorit besser: Nach einem schnellen Konter passte
Acimovic ideal auf Okotie, der zunächst Horvath "austanzte" und dann
Admira-Goalie Mandl mit einem Schuss ins kurze Eck bezwang (59.).
Wer glaubte, dass das Endspiel damit entschieden war, irrte aber gewaltig. Zunächst musste sich Almer bei einem Toth-Schuss aus dem Hinterhalt lang machen und in den Corner abwehren. In Minute 72 war aber auch der Austria-Schlussmann chancenlos. Nach einem Toth-Eckball wehrte er den wuchtigen Kopfball-Aufsetzer von Horvath zwar ab, doch der ideal postierte Laschet nützte den Abstauber zum nicht unverdienten Ausgleich des Außenseiters.
In der Schlussviertelstunde der regulären Spielzeit hatte die Austria zunächst eine "Hundertprozentige": Nach perfekten Querpass von Acimovic agierte Okotie, der eigentlich alle Zeit der Welt hatte, aber zu lässig und schob den Ball mit der Ferse ins Tor-Out (80.). Danach dominierte die Admira, wobei Friesenbichler zwei Großchancen ausließ. Nach eine Vorlage von Rene Schicker kam er zu spät (86.), wenig später scheiterte er an Almer (87.).
In der Verlängerung kam dann der große Auftritt von Acimovic, der mit seinem Doppelpack vor den Augen von Wiens Bürgermeister und Austria-Fan Michael Häupl sowie dem kompletten ÖFB-Betreuerstab um Teamchef Didi Constantini zum großen Matchwinner avancierte. Danach hatte die Austria noch weitere Chancen, so vergab etwa der im Finish eingewechselte Sun alleinstehend vor Mandl kläglich (116./daneben). Durch den Cup-Sieg verlängerte sich der Vertrag von Austria-Trainer Karl Daxbacher automatisch.