3:0 verspielt

Fassungslose Rieder nach 3:3-Remis

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Sturm schielt auf die Tabellenführung, Stevens trotz Sieg unzufieden.

Mit dem souveränen 3:0-Erfolg am Samstag in Wiener Neustadt hat sich Sturm Graz für das Nachtragsduell mit Salzburg am kommenden Mittwoch ideal in Stellung gebracht. Ein Sieg beim Meister würde den "Blackies" in der dann erstmals seit 8. August wieder "geradegerückten" Tabelle die Führung bescheren. "Jetzt können wir beruhigt nach Salzburg fahren", sagte Trainer Franco Foda, während sich der aktuelle Spitzenreiter Ried über das verrückte 3:3 in Kapfenberg ärgerte.

Super-Oldies
 Für Aufsehen beim bereits fünften Auswärtssieg der Grazer in dieser Saison sorgten nicht zuletzt die Treffer der "Oldie"-Joker Mario Haas und Samir Muratovic. Letzterer durfte in der Schlussminute über sein erstes Tor seit 30. August 2009 jubeln, Haas trug sich mit seinem zweiten Saisontreffer schließlich selbst noch in die Torschützenliste ein (92.).

"Spiele und Meisterschaften gewinnen auch Ersatzspieler", meinte der 36-jährige Haas selbstbewusst. Und Kollege Andreas Hölzl, dem in der 45. Minute das 1:0 gelungen war, fand lobende Worte: "Es ist natürlich beruhigend, wenn man zwei Spieler wie Muratovic und Haas auf der Bank sitzen hat."

Trainer Foda bescheinigte dem routinierten Duo "nach wie vor Potenzial. Manchmal macht der Trainer alles richtig. Der Sieg war wichtig und muss der Mannschaft das nötige Selbstvertrauen geben. In Salzburg geht es für uns nur um Bonuspunkte. Ich hoffe, dass wir dort so auftreten wie hier." Auch Haas war optimistisch: "Das war ein weiterer Schritt nach vorne. Nun sollten wir auch gegen Salzburg gewinnen oder zumindest nicht verlieren."

Bullen trotz Sieg unzufrieden
Salzburg feierte beim 1:0-Heimerfolg über Abstiegskandidat Mattersburg zwar den ersten Sieg nach drei Runden, konnte dabei aber nur bedingt den Glauben an die eigene Stärke festigen. "Wir haben zu früh das Tempo aus dem Spiel genommen", konstatierte Salzburg-Trainer Huub Stevens. "Das 1:0 (Wallner-Elfmeter/18., 5. Saisontor), hätte eigentlich Selbstvertrauen geben müssen. Die zweite Hälfte war spielerisch zu wenig." Selbst Gelb-Rot für Jakob Jantscher in der 57. Minute könne nicht als Ausrede gelten. "Da muss man auch mit zehn Mann mehr bringen."

Dass sich nur 6.600 Zuschauer in der "Bullen"-Arena eingefunden hatten, wollte Stevens nicht auf die eigene Form zurückführen. "Weil es kalt war", erklärte der Niederländer lapidar. "Wir müssen uns spielerisch verbessern", forderte Mittelfeldmann Simon Cziommer, gab sich zugleich aber optimistisch: "Im Frühjahr wird man dann das wahre Gesichte der Mannschaft sehen." Immerhin könnte man mit einem Heimsieg gegen Sturm am Mittwoch den Rückstand auf Tabellenführer Ried auf fünf Punkte verkürzen.

Fassungslose Rieder
Die Oberösterreicher konnten das 3:3 in Kapfenberg nach einer 3:0-Führung kaum fassen. "Wir waren uns nach dem 3:0 zu sicher. Manche haben schon gedacht, die drei Punkte in der Tasche zu haben", ärgerte sich Trainer Paul Gludovatz, der erstmals seit 23 Partien bzw. 3. April (2:2 gegen LASK) wieder remis spielte. Defensivmann Jan-Marc Riegler brachte es auf den Punkt: "Das Ergebnis ist sehr bitter und fühlt sich wie eine Niederlage an."

 Die Steirer stellten die Partie innerhalb von 15 Minuten - von der 76. bis zur 91. Minute - auf den Kopf. "Ich habe an die Mannschaft geglaubt, kein Spieler hat sich aufgegeben", sagte der 20-jährige Deni Alar, der bereits zum dritten Mal in dieser Saison im Doppelpack traf. "Von der Einstellung her gesehen war das das Beste, das ich in Kapfenberg erlebt habe", meinte "Falken"-Coach Werner Gregoritsch, der mit seiner Elf noch in der Runde zuvor bei der Wiener Austria innerhalb von 10 Minuten k.o. gegangen war.

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