Burgenland-Verbandsboss Milletich:

'Annullierung der Amateur-Ligen ist fairste Lösung'

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Der ÖFB fällt heute eine Entscheidung, wie es im Amateur-Fußball weitergeht.

Der Fußball steht aufgrund der Corona-Pandemie seit mehreren Wochen komplett still. Ob es zu einem Saison-Abbruch kommt oder die Ligen fortgesetzt werden, wird spätestens am Donnerstag nach der Bundesliga-Konferenz beschlossene Sache sein. Das ÖFB-Präsidium wiederum tagt heute in einer Videokonferenz über die Zukunft aller Bewerbe. Nachwuchsbereich, Frauen-Fußball, Amateur-Ligen, Bundesliga und der ÖFB-Cup stehen auf der Agenda. Der Verband steht vor richtungsweisenden Entscheidungen.
 

Amateur-Ligen vor Saison-Annullierung?

Der Präsident des burgenländischen Fußballverbandes (BFV), Gerhard Milletich prescht mit zwei klaren Varianten hervor, wie es in den Amateur-Ligen nur weitergehen kann. Eine faire Lösung wäre eine Annullierung der Saison ohne Auf-und Absteiger. Er stellt klar, dass Vereine und Funktionäre nun vor enormen Herausforderungen stehen.
 

»Annullierung ist fairste Lösung«

Der burgenländische Verbands-Boss über die Corona-Krise in den Amateur-Ligen.
 
ÖSTERREICH: Wird heute vom ÖFB beschlossen, dass die Saison im Amateurfußball annulliert wird?
 
GERHARD MILLETICH: Es gibt nur zwei Varianten. Entweder, man annulliert die Meisterschaft ohne Auf-und Absteiger, oder, man wertet die Herbstmeisterschaft. Eine Annullierung wäre die fairste Lösung für alle.
 
ÖSTERREICH: Eine Verlängerung der Saison wäre in den Amateur-Ligen nicht zielführend, oder?
 
MILLETICH: Wenn, dann müssten alle Spiele in sechs bis acht Wochen nachgeholt werden. Das ist nicht nur zeitlich ein enormer Aufwand, sondern auch finanziell.
 
ÖSTERREICH: Wird es möglicherweise zu Motivationsproblemen bei Klubs kommen, wenn sie diese Saison trotz Erfolgslauf nicht aufsteigen dürfen?
 
MILLETICH: Man muss seine Leistung immer abrufen. Es ist zwar ungerecht und frustrierend, aber es gäbe schlussendlich keine Alternativen, wenn die Saison annulliert wird.
 
ÖSTERREICH: Wie viele Klubs werden die Krise nicht überleben?
 
MILLETICH: Abgesehen vom Liga-Szenario darf man auch den Aspekt nicht unterschätzen, dass bei vielen Vereinen, Spieler aus Nachbarländern unter Vertrag stehen. Die Reisefreiheit ist noch nicht gegeben. Es bleibt eine enorme Herausforderung für Spieler und Funktionäre, die dies aber meistern werden.
 
Interview: Dominik Marek
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