Kopf in der Kritik

Ex-Altach-Coach stichelt gegen Politiker

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Ex-Altach-Trainer Klaus Schmidt kritisiert nach seinem Abgang den Klub-Boss.

"Ich unterschreibe ganz sicher keine Platzierungsklausel mehr", meinte Klaus Schmidt enttäuscht. Der SCR Altach beendete nach einer durchwachsenen Saison die Zusammenarbeit. Der Fußball-Bundesligist aus Vorarlberg gab am Dienstag bekannt, dass der Club von einer Ausstiegsklausel Gebrauch mache, womit "der ursprünglich auf zwei Jahre angelegte Vertrag mit Ablauf der Spielzeit 2017/18" ende. Altach hatte im Vertrag festgehalten, dass sich der Klub bei einer schlechteren Bundesliga-Platzierung als Platz sieben von Schmidt trennen könne.

Altach wird die Saison auf Rang acht beenden, Schmidt muss gehen. Der Ex-Trainer zeigte sich über diese Entscheidung enttäuscht. Im Interview mit den Vorarlberger Nachrichten spricht er Klartext: "Natürlich war diese Klausel mitentscheidend. Sie war von Beginn an ein kleines Damokles-Schwert, auch weil wir uns zum Ende der Herbstsaison immer zwischen Platz sechs und sieben bewegten und jetzt im Frühjahr Rang acht herausgekommen ist."

Die Beziehung der beiden Parteien ging nicht im Guten auseinander. Altach-Boss Karlheinz Kopf, zusätzlich Nationalratsabgeordneter für die ÖVP, steht im Fokus der Kritik: "Von der Vorgehensweise bin ich doch einigermaßen verwundert, was mir andererseits den Abschied erleichtert. Per Telefon hat mich der Präsident zweimal über die Beendigung des Vertragsverhältnisses informiert. Das zeigt mir doch die geringe Wertschätzung, die mir und meiner Arbeit entgegengebracht wurde. Somit ist es vielleicht sogar besser, wenn das Arbeitsverhältnis beendet wird. Ich denke aber nicht, dass ich mir über die Saison viel vorzuwerfen habe. Wenn dann die Sache mit zwei Telefonaten beendet wird, spricht das auch für sich."

"Es war aufgrund der Intensität und der vielen Verletzungen ein schwieriges Jahr für alle Beteiligten", so Sport-Geschäftsführer Georg Zellhofer zur Trennung. "Jetzt stehen wir vor der großen Herausforderung, den Kader für die kommende Saison punktuell zu verstärken und bestmöglich auf die neuen Aufgaben vorzubereiten. Wir haben uns entschieden, diesen Weg mit einem neuen Trainer zu beschreiten." Schmidt wird das Team noch im abschließenden Heimspiel gegen Sturm Graz am kommenden Sonntag (36. Runde) betreuen. Nachfolger könnte der bisherige Assistenztrainer Werner Grabherr werden.

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