Bundesliga: Quali-Gruppe

Austria schlittert in 2:5-Debakel gegen St.Pölten

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Tabllenführer Austria musste in der Quali-Gruppe eine 2:5-Schlappe gegen St. Pölten hinnehmen.

Der Bundesliga-Verbleib ist für den SKN St. Pölten nach einem 5:2-Erfolg bei Austria Wien greifbar nah. Die Niederösterreicher liegen zwei Runden vor Abschluss der Qualifikationsgruppe bereits vier Punkte vor Schlusslicht WSG Tirol. Die bereits fix im Play-off um den Europa-League-Startplatz stehende Austria verpasste den fünften Sieg in Folge.

Die Elf des früheren Austria-Trainers Robert Ibertsberger bewies am Samstag gleich mehrfach Moral: Durch Robert Ljubicic (32.) und Daniel Schütz (44.) glichen die Niederösterreicher jeweils eine Austria-Führung durch Benedikt Pichler (18.) und Christoph Monschein (36.) aus. Den Sieg stellte Joker George Davies mit einem Doppelschlag (61., 63.) sicher. Alan (83.) besiegelte den Endstand. Fünf Gegentore hatte die Austria im eigenen Stadion seit dem Derby gegen Rapid am 2. August 2015 (2:5) nicht mehr kassiert.

Austria schlittert in 2:5-Debakel gegen St.Pölten
© GEPA
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Bei sommerlichen Temperaturen machten die Gäste von Beginn weg Ernst. Stürmer Corey Burke hatte nach Schütz-Zuspiel in der 4. Minute die erste Einschussgelegenheit, scheiterte aber an der Fußabwehr von Austria-Goalie Patrick Pentz.

Austria geht zunächst in Führung

Die Hausherren waren um eine Antwort bemüht, hatten mehr Ballbesitz und gewannen auch mehr Zweikämpfe. Die erste gute Kombination brachte sogleich die Führung: Pichler traf nach Doppelpass mit Manprit Sarkaria, der schön durchsteckte, überlegt an Goalie Christoph Riegler vorbei (18.). Es war das vierte Saisontor für den 22-Jährigen, dessen Einsatz zuvor wegen einer Knieblessur fraglich gewesen war.

Austria schlittert in 2:5-Debakel gegen St.Pölten
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St. Pölten schüttelte den Schockmoment nach einer Trinkpause (23.) ab: Martin Rasner fand den Kopf von Schütz, der ungedeckt am Tor vorbei köpfelte (26.). Auf der Gegenseite machte Riegler gegen Monschein das kurze Eck zu (30.). Kurz darauf streckten die SKN-Spieler und deren lautstarke Abordnung auf der Tribüne die Arme in die Höhe: Kofi Schulz hatte mit einem hohen Ball die Austria-Abwehr entblößt und Ljubicic anschließend Pentz ebenso sehenswert per Volleyabnahme überlupft (32.).

Der verdiente Ausgleich war nur vier Minuten darauf Makulatur: SKN-Stürmer Nicolas Meister leistete mit einem Pressball ins Gesicht die unfreiwillige Vorarbeit für Monschein, der Riegler zu seinem 17. Saisontor in der Liga überhob. Die Gäste lagen mit einer an sich guten Vorstellung wiederum in Rückstand - kamen aber zum zweiten Mal zügig zurück: Schütz brachte die halbhohe Schulz-Flanke volley im langen Eck unter (44.).

St. Pölten kaltschnäutzig vor dem Tor

Die Partie bleib nach dem Seitenwechsel zunächst ausgeglichen. Austrias Sarkaria narrte mit einem Solo über das halbe Feld sämtliche SKN-Spieler, nicht aber Goalie Riegler, der den Schuss zur Ecke abwehrte (50.). Auf der Gegenseite knallte Burke das Kunstleder alleine vor Pentz über das Tor (54.). Ibertsberger zog mit Davies für Ambichl den ersten Joker, der zwei Minuten später stechen sollte: Sein abgefälschter Schuss schlug hinter Pentz ein (60.).

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Die Austria setzte zum postwendenden Konter an, fing sich selbigen aber prompt ein: Der starke Ljubicic bediente Davies, der wuchtig zum Doppelpack einköpfelte (62.). Die Vorentscheidung war gemacht, Christoph Klarers Kopfball nach einem Corner segelte nur hauchdünn am Kreuzeck vorbei (67.). Womöglich hätte die Partie noch einmal kippen können - die grenzwertige Attacke im Strafraum von Riegler am eingewechselten Bright Edomwonyi ließ Schiedsrichter Alexander Harkam aber weiterlaufen. Das Schlusswort sprachen die Gäste: Alan tanzte Zwierschitz aus und traf an Pentz vorbei zum 5:2.

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer (Austria-Trainer): "Die Analyse ist ganz einfach: Wir haben viel zu schlecht verteidigt um ein Fußballspiel zu gewinnen. Wir waren in vielen Phasen nur ein schlechter Begleitschutz. Wir sind zu zwei kuriosen Treffern gekommen, die fast aus dem Nichts gekommen sind. Ich habe es aber da schon gespürt, dass wir zu weit weg sind vom Gegner. Es haben heute komplett die Basics gefehlt. Da muss man St. Pölten gratulieren, sie waren viel mehr am Punkt."

Robert Ibertsberger (St. Pölten-Trainer): "Wir sind extrem happy, 5:2 bei der Austria gewinnt man nicht immer. Nach diesem Spieltag sieht man, wie überlebenswichtig der Sieg hier für uns war. Bis zum Ligaverbleib ist schon noch einiges zu tun. Wir haben Riesenmentalität gezeigt. Ob der Sieg auch in dieser Höhe verdient war, kann man diskutieren. Fakt ist, dass wir im richtigen Moment die Tore gemacht haben. Dennoch gab es einige Kontersituation, die wir dann nicht gut fertig gespielt haben. Mit dem Abwehrverhalten in den letzten zehn Minuten bin ich überhaupt nicht einverstanden, das müssen wir cleverer fertig spielen. Sonst wird es gegen die Admira am Dienstag sehr, sehr eng."
 

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