Weder Altach noch Austria Wien können im Kampf um die Meistergruppe den ersehnten Sieg einfahren.
Altach und Austria Wien haben sich zum Frühjahrsauftakt in der Fußball-Bundesliga mit einem 2:2-Unentschieden getrennt. Für die Wiener bedeutete das Remis nach 0:2-Rückstand einen weiteren Dämpfer im Rennen um die Meistergruppe. Der Tabellensiebente müsste bei drei ausstehenden Spielen sechs Punkte auf Hartberg aufholen. Altach blieb mit zwei Zählern zurück auf dem achten Platz.
Der WAC gewinnt indes klar mit 3:0 gegen Hartberg und qualifizierte sich bereits fix für die Meistergruppe.
Austria rettet Remis im Ländle
Emanuel Schreiner (11.) und Sidney Sam (20.) brachten die Gastgeber in Altach früh 2:0 in Führung. Die Austria glich durch einen Freistoßtreffer von Dominik Fitz (43.) und Torjäger Christoph Monschein (59.) zum 2:2-Endstand aus. Die Austria holte nach drei Niederlagen im Ländle wieder einen Punkt, blieb damit aber das schlechteste Auswärtsteam der Liga. Erzrivale Rapid steht aufgrund des Remis bereits vor dem Sonntagspiel gegen WSG Tirol fix in der Meistergruppe der Top sechs.
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Altach mit Doppelschlag zur 2:0-Führung
Auf die Punkteteilung hatte bis kurz vor dem Seitenwechsel nichts hingedeutet. Schreiner, der nach einem von der Austria-Abwehr geblockten Versuch von Johannes Tartarotti ideal für den Nachschuss stand, und Sam schossen eine verdiente Altacher Zwei-Tore-Führung heraus. Das 2:0 konnte sinnbildlich stehen: Sam packte erst Alexander Grünwald ein, traf nach Doppelpass mit Schreiner flach ins rechte Eck traf und erwischte damit einen reaktionslosen Austria-Tormann Patrick Pentz am falschen Fuß (20.).
Pentz hütete überraschend statt Ivan Lucic und zum ersten Mal seit dem 24. April 2019 das Tor. "Er hat sich die Chance erarbeitet und verdient. Wir schauen uns mal diese vier Spiele an", sagte Austria-Trainer Christian Ilzer auf Sky. Der Treffer fiel direkt nach einer strittigen Situation im Austria-Strafraum, wo Grünwald den Ball an die Hand bekommen hatte.
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Austria mit Traumtor zum Anschlusstreffer
Während Altach zu weiteren Torchancen kam, blieb die Austria den Nachweis der versprochenen Steigerung gegenüber dem Herbst noch schuldig. Und kassierte einen weiteren Nackenschlag, als der angeschlagene Abwehrchef Michael Madl für Alexandar Borkovic Platz machen musste. In der 41. Minute aber holte der bis dahin abgemeldete Torjäger Monschein gegen Altachs Innenverteidiger-Zugang Berkay Dabanli einen Freistoß heraus. Fitz donnerte den ruhenden Ball aus 20 Metern unhaltbar ins Kreuzeck und hauchte seiner Mannschaft neues Leben ein.
Eine Viertelstunde nach Wiederbeginn war alles ausgeglichen. Der zur Pause eingewechselte Patrick Wimmer bediente Monschein, der Altachs Schlussmann Martin Kobras gefühlvoll zu seinem 14. Saisontor überlupfte.
Die Partie ging jetzt hin und her, die Austria hatte Oberwasser. Altachs Emir Karic fälschte einen strammen Versuch vom starken Wimmer beinahe fatal ab (71.). Altach, wo Trainer Alex Pastoor mit den beiden Nussbaumer-Cousins Daniel und Lars frische Kräfte brachte, konnte an die starke erste Hälfte nicht mehr anschließen. Der "Lucky Punch" gelang im Finish keiner der beiden Mannschaften mehr.
Lesen Sie auf Seite 2: WAC kam mit souveränem 3:0 aus turbulenter Winterpause
Scheinbar unbeirrt von der turbulenten Winterpause hat sich der WAC am Samstag beim Frühjahrsauftakt präsentiert. Der 3:0-Heimsieg über Hartberg brachte den Kärntnern vorzeitig das Ticket für die Bundesliga-Meistergruppe. Das erste Saisonziel der "Wölfe", die im Herbst in der Europa League aufgezeigt hatten, ist abgehakt. Auch die Oberhaus-Premiere von Coach Ferdinand Feldhofer war erfolgreich.
Beim ersten Pflichtspielsieg seit 23. November zeigte sich, dass die Integration der Neuzugänge Milos Jojic, Miguel Vieira und Cheikhou Dieng durchaus gelungen ist. Gut möglich, dass Michael Sollbauer, Anderson Niangbo und Marcel Ritzmaier rein sportlich bald schon nicht mehr vermisst werden. "Mit dem Einstand der drei neuen Spieler war ich zufrieden. Sie haben aber noch Luft nach oben", meinte Trainer Ferdinand Feldhofer lapidar. "Der Sieg gelang aber nicht wegen den Neuen, sondern weil die gestandenen Spieler teilweise sehr gut in Form sind und es den Neuen erleichtert haben."
Weissman trifft doppelt für WAC
Ein Doppelschlag durch Michael Novak (48.) und Shon Weissman (49.) kurz nach der Pause ließ das Spiel zugunsten der schon vor Seitenwechsel dominanten Hausherren kippen, der Torschützenlisten-Führende Weissman legte im Finish (82.) mit seinem 19. Saisontreffer nach. "Es ist nicht selbstverständlich, gegen einen direkten Tabellennachbarn mit 3:0 zu gewinnen", betonte Feldhofer, der beim Debüt als Bundesliga-Trainer auch einen persönlichen Erfolg zu bejubeln hatte: "Über diesen ersten Sieg bei meinem Bundesliga-Debüt werde ich mich noch in ein paar Jahren freuen."
Für Hartberg heißt es hingegen noch warten. Angesichts des Restprogramms der Konkurrenz scheint der Verlust des Meistergruppenplatzes zwar recht unwahrscheinlich, fix ist aber nichts. "Wir habe noch gar nichts erreicht", stellte Coach Markus Schopp klar, dessen Truppe sechs Punkte vor der Austria liegt. Mit der Mannschaft wollte er nicht allzu hart ins Gericht gehen. "Wir sind richtig gut gestartet, haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben", sagte der Steirer, der mit Feldhofer zur Jahrtausendwende bei Sturm Graz kickte.
Schopp ärgerte sich vor allem über eine Schwächephase nach Wiederbeginn. "Wenn wir nach der Pause konsequent weitergespielt hätten, wäre es noch spannend geworden", war sich der 45-Jährige sicher. "Umso bitterer ist es, dass wir kurz nach der Pause nicht ins Spiel gekommen sind. Wir haben es in diesen ersten fünf Minuten verloren." Sein Fazit: "Der WAC war unterm Strich die reifere Mannschaft."