Veilchen mussten allein in diesem Jahr 90.000 Euro an Strafen wegen chaotischer Fans zahlen.
Wenn sich das Jahr dem Ende neigt, ist die Zeit für Bilanzen angebrochen. Der Fußball-Bundesligist FK Austria Wien hat sie schon zogen. Gründung der AG für den Profi-Bereich, Eröffnung der neuen Osttribüne, Erster der Auswärtstabelle, Chance auf einen Startplatz im Europacup 2009/10 gewahrt bzw. Verpassen der UEFA-Cup-Gruppenphase, einzige Heimniederlage im Herbst gegen Sturm Graz (1:3) und schlechtes Verhalten einiger Anhänger sind die wichtigsten Positiva und Negativa aus violetter Sicht.
Sorgen wegen Fans
Vor allem letzterer trauriger Eckpunkt bereitet
den Verantwortlichen in Favoriten Sorgen und kostete den Verein 2008 unter
dem Strich die stolze Summe von 86.000 Euro. Hatte man 2007/08 an
Bundesliga-Strafen 26.000 Euro berappen müssen, stieg der Betrag dieses
Ausgabepostens alleine im Herbst bereits auf rund 30.000 Euro. Dazu kamen
nochmals etwa 30.000 Euro für Sachbeschädigungen, die die eigenen Fans rund
um einige Spiele verursacht haben.
Unverbesserlich
Der FK Austria rechnet noch mit 3.000 bis 4.000
Euro aus der letzten Liga-Partie des Jahres am Samstag in Mattersburg.
AG-Vorstand Thomas Parits war auf einen Teil der ins Burgenland mitgereisten
Anhänger sauer. "Ich versehe das nicht. Da gibt es tolle Choreographien und
dann werden wieder Rauchtöpfe angezündet und Raketen abgefeuert, die die
Spieler gefährden", sagte der Ex-Internationale über Unverbesserliche, die
offenbar nicht begreifen, welche schwerwiegenden Folgen solche Aktion haben.
Tragischer Böllerwurf
Spätestens seit dem Böllerwurf gegen
Rapids Torhüter Georg Koch am 25. August im Hanappi-Stadion sollte die
Vernunft über die Dummheit gesiegt haben. Der Club, der mit 42 Punkten als
Tabellenvierter hinter Titelfavorit Salzburg (46), Meister Rapid und Sturm
Graz (je 42) in die Winterpause ging, wirft nicht alle seine Fans in einen
Topf, aber die Eigenverantwortung auf den Tribünen müsse deutlich zunehmen
und die Fanclubs müssten auch selbst darauf bedacht sein, ihre "Chaoten"
auszusortieren.
"Hätten wir die fast 90.000 Euro ins Fan-Zentrum unserer neuen Tribüne investieren können, wäre allen mehr geholfen gewesen", sagen die Austria-Funktionäre unisono. Der Kampf gegen den Vandalismus und des schlechten Verhaltens einiger Stadion-Besucher wird auch in Zukunft erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werden. Der FK Austria hat aktuell 15 österreichweite Stadion- und 10 Hausverbote ausgesprochen.