Austria-GM Parits spricht über die Gründe für den verpatzten Start und warum er keine Angst vor der UEFA-Cup-Partie in Kasachstan hat.
ÖSTERREICH: Herr Parits, nur zwei Punkte aus den ersten beiden Spielen.
Beunruhigt?
Thomas Parits: Beunruhigt nicht. Im Vorjahr sind wir mit
drei Unentschieden gestartet, sind aber dann die ersten neun Runden
ungeschlagen geblieben.
ÖSTERREICH: Aber zufrieden sind Sie auch nicht?
Parits:
Natürlich nicht. Ich habe mir vom Saisonstart viel mehr erwartet.
ÖSTERREICH: In der Vorbereitung hat ein Erfolgserlebnis das andere
gejagt. Waren die Erwartungen zu hoch?
Parits: Richtig. Man darf die
Vorbereitung nicht überbewerten. Nach dem tollen 3:1 gegen Wisla Krakau sind
die Spieler vielleicht zu selbstsicher ins erste Spiel gegangen. Und mit dem
Tor zum 0:1 gegen Kärnten war die Unsicherheit da. Aber ich habe in der
Vorbereitung gesehen, was das Team drauf hat.
ÖSTERREICH: Woran liegt es, dass es noch nicht rund läuft?
Parits:
Wir arbeiten uns zu wenig Torchancen heraus. Gegen Kapfenberg haben wir zwei
Aktionen gehabt und zwei Tore daraus gemacht. Aber normalerweise brauchst du
pro Match mindestens fünf, sechs Chancen. Es ist noch Sand im Getriebe, und
der muss raus. Wir brauchen ein Erfolgserlebnis.
ÖSTERREICH: Die Neuzugänge, abgesehen von Bazina, haben noch nicht
eingeschlagen ...
Parits: Sie brauchen Zeit. Sun habe ich nicht so
schlecht gesehen wie viele andere. Dann das Eigentor ...
ÖSTERREICH: Die Austria ist auf Stürmersuche. Jetzt klappt es im Sturm
eigentlich ganz gut und im Mittelfeld gibt es Probleme. Suchen Sie jetzt
einen Mittelfeldspieler?
Parits: Wir halten die Augen offen, auch
nach Mittelfeldspielern. Aber wir haben keine Eile. Metz und Blanchard sind
verletzt. Sollten wir jetzt einen Mittelfeldmann holen, sind wir
überbesetzt, wenn die zwei wieder fit sind.
ÖSTERREICH: Jetzt die UEFA-Cup-Partie gegen Tobol Kostanay. Angst vorm
Scheitern?
Parits: Nein. Die Spieler sind sehr selbstkritisch. Das
ist gut. Jeder weiß, dass er sich steigern muss. Die Mannschaft weiß, was zu
tun ist, um zu gewinnen. Wir wollen uns eine gute Ausgangslage fürs
Rückspiel schaffen.
Interview: Peter Gutmayer/ÖSTERREICH