Heinle freut sich über glücklichen Sieg

Katerstimmung in Hütteldorf - Feldhofer nach Ried-Pleite weg

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Rapid kommt in dieser Fußball-Saison einfach nicht auf die Beine. Das 0:1 am Samstag in Ried bedeutete nach der Derby-Heimniederlage am vergangenen Sonntag die zweite bittere Pleite in Folge, womit die Hütteldorfer in der Bundesliga außerhalb der Top sechs liegen.

Aufgrund dieser Bilanz zog der Club die Reißleine, vermeldete am Sonntagvormittag die Trennung von Coach Ferdinand Feldhofer und setzte den Geschäftsführer Sport Zoran Barisic als Interimsnachfolger ein.

In Feldhofers letztem Spiel auf der Rapid-Bank waren die Grün-Weißen klar tonangebend und gingen dennoch ohne Punkte vom Platz. "Es ist fast eine Kunst, dieses Spiel zu verlieren. Wir hatten gefühlt 90 Prozent Ballbesitz, und das nicht nur im eigenen Drittel, sondern hauptsächlich im gegnerischen Drittel", erklärte Feldhofer.

Rapid hadert mit Fehlentscheidung

Der Coach trauerte den vergebenen Torgelegenheiten nach. "Gegen einen sehr destruktiven Gegner hatten wir hochkarätige Chancen, sind aber an uns selbst und am gegnerischen Tormann gescheitert. Schlussendlich haben wir verloren, und das ist sehr ärgerlich."

Ärgerlich war für Feldhofer auch die Entstehung des Gegentores, als Kapitän Maximilian Hofmann bei einem Klärungsversuch ein Foul an Stefan Nutz beging. Der Innenverteidiger sprach danach von einer "Kleinigkeit", die zum Treffer geführt habe, was bei seinem Trainer auf Widerspruch stieß. "Wenn man so etwas im Sechzehner macht, dann ist das keine Kleinigkeit. Das war heute spielentscheidend", betonte der 42-Jährige.

Der Ried-Strafstoß kam nach einer VAR-Intervention zustande. Feldhofer hätte sich auch bei einigen Szenen im Strafraum der Innviertler ein Einschreiten des Videoassistenten gewünscht. Er fühle sich "etwas benachteiligt. Aber wir brauchen nicht zu jammern, müssen da drüber stehen." Die Rote Karte für Leopold Querfeld im Finish war für den Trainer eine klare Fehlentscheidung.

Barisic übernimmt gegen die WSG

Nach dem Schlusspfiff waren aus dem Rapid-Sektor wieder einmal "Feldhofer raus"-Sprechchöre zu hören. "Damit muss man bestmöglich umgehen und den Fokus halten. Ich muss mich selbst bestmöglich motivieren und das auf Mannschaft übertragen", sagte Feldhofer, wohl schon wissend, dass seine Zeit bei Rapid zu Ende ist. Nach der Pressekonferenz verabschiedete er sich von seinen Spielern.

Gegen die WSG wird Barisic auf der Bank Platz nehmen. Der Ex-Teamspieler war schon 2011 sowie von 2013 bis 2016 Cheftrainer der Profis und soll nun dazu beitragen, dass der Sprung ins Cup-Viertelfinale gelingt. Ein erfolgreiches Abschneiden im Cup ist eines der großen Saisonziele der Hütteldorfer, die seit 2008 auf einen Titel warten. Marco Grüll meinte dazu: "Für uns ist das eine sehr wichtige Partie. Wir wollen im Cup so weit wie möglich kommen und müssen jetzt eine Reaktion zeigen. Im Cup gibt es keine zweite Chance."

Jubel in Ried und Tirol

Ebenfalls am Dienstag trifft Ried im Cup-Achtelfinale auf Horn, unmittelbar nach dem Erfolg über Rapid stand aber noch die Freude über den Erfolg gegen den Favoriten im Vordergrund. "Es war eine unglaubliche Mannschaftsleistung. Wir waren extrem effizient und haben mit allem, was wir gehabt haben, verteidigt", jubelte Goalie Samuel Sahin-Radlinger.

Sein Trainer Christian Heinle gestand: "Wenn wir 0:1 hinten sind, wird es ein ganz anderes Spiel. Unser 1:0 hat uns extrem in die Karten gespielt, dann haben wir sehr gut verteidigt. Es war sicher ein glücklicher Sieg."

Von einem verdienten Erfolg sprach hingegen WSG-Trainer Thomas Silberberger nach dem Heim-3:2 gegen Austria Lustenau. "Ich wusste, dass die Mannschaft Qualität hat", sagte der Tiroler, dessen Team zuvor zwei Niederlagen kassiert hatte. Der Aufsteiger aus Vorarlberg steht nun bei vier Pleiten in Folge, doch Trainer Markus Mader schöpfte aus der Leistung in den zweiten 45 Minuten Zuversicht. "Da haben wir eine aufbauende, starke zweite Halbzeit gesehen, wo wir viel Druck gemacht haben. Wir haben Willen und Mentalität gezeigt", betonte der Coach.
 

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