Mega-Krise

Keine Rückendeckung: Fink vor dem Aus

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Vorstand zählt den Trainer an, der schießt zurück. Kommt es zur Trennung?

Beim Siebenten der Bundesliga, Austria Wien, stehen die Zeichen einer anhaltenden Talfahrt auf Trainerwechsel. Vorstand Markus Kraetschmer sprach nach dem 1:2 bei der Admira am Samstag von einem "arbeitsintensiven Wochenende", das auf ihn und Sportdirektor Franz Wohlfahrt warten würde. "Es gibt in dieser Situation kein Tabu, das nicht diskutiert werden könnte."

Thorsten Fink schätzte die Situation realistisch ein: "Der Klub hat hohe Ansprüche. Der Verein muss entscheiden, wie es weitergeht. Es ist klar, dass es auch über mich Diskussionen gibt." Der 50-Jährige betonte zwar, dass er weiter alles für den Erfolg geben würde, trotzdem scheint das Band zwischen Trainer und Club-Spitze zerschnitten.

Fink kritisierte einmal mehr die Kaderpolitik. "Wir haben viele gute Spieler abgegeben und nicht gleichwertig ersetzt", wollte er gegenüber Sky nicht die Alleinschuld für das desaströse Abschneiden auf sich nehmen. Zudem zog der Deutsche schon einmal vorsorglich Bilanz. "Ich habe zwei tolle Jahre bei der Austria gehabt. Jetzt müssen wir in der Woche Gespräche führen."

Die Argumente in Finks Hinterhand schwinden zusehends. Konnte er den schwachen Herbst noch mit dem Einzug in die Gruppenphase der Europa League vereinsintern abfedern, scheint die Stimmung nun endgültig gekippt zu sein. In der Südstadt tat auch der Fanblock die seit Jahren latent vorhandene Kritik am Spielstil unter dem Deutschen schriftlich kund.

Kraetschmer "extrem angefressen"

Die Austria holte in vier Frühjahrsrunden nur einen Punkt. Nach dem Punkt im Derby zum Auftakt unterlag man dem LASK, Mattersburg und der Admira und muss sich wohl oder übel mit dem Gedanken anfreunden, die Comeback-Saison in der runderneuerten Generali Arena ohne Gäste aus dem europäischen Ausland zu verbringen.

Kraetschmer wollte sich noch Samstagabend mit Franz Wohlfahrt austauschen. Der Vorstand der Favoritner war laut eigener Aussage nach dem Gesehenen "extrem angefressen". Durchhalteparolen seien nun falsch am Platz. Den Turnaround zu schaffen sei nicht gelungen.

Enttäuscht war Kraetschmer vor allem von der Leistung einiger Akteure. "Solange wir noch die Chance (auf den Europacup, Anm.) haben, müssen wir weiter kämpfen. Aber ich hatte nicht den Eindruck, dass alle darum kämpfen."

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