Trennung

Zellhofer wird doch nicht Ried-Trainer

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Eine Woche vor Meisterschaftsbeginn steht der SV Ried weiter ohne Trainer da. Zellhofer wird nicht der neue Mann.

Die Ära von Georg Zellhofer beim Fußball-Bundesligisten SV Ried hat nicht einmal zwei Monate gedauert. In einer gemeinsamen Presseaussendung gaben Zellhofer und die Innviertler am Mittwochabend die Trennung bekannt. Damit endete eine Zusammenarbeit, die vertraglich nie besiegelt war. Denn Zellhofer hatte sich aufgrund ausgebliebener Transfers bis zuletzt geweigert, bei den Riedern einen Kontrakt zu unterzeichnen.

Dennoch gaben die Rieder und Zellhofer am Mittwoch an, "dass das Vertragsverhältnis per 2. Juli 2008 im Einvernehmen aufgelöst wird". Als Grund für die "einvernehmliche Beendigung des Vertrages" wurden "unterschiedliche Vorstellungen und Möglichkeiten in der Kaderplanung" angeführt. Grund für das Zaudern von Zellhofer bei der Fixierung des Zweijahresvertrags war, dass der ehemalige Austria- und Rapid-Coach weitere Verstärkungen für den Kader gefordert hatte.

Kader als Streitpunkt
"Wir waren bezüglich Auffassung der Kaderpolitik nicht auf einer Höhe", meinte Ried-Präsident Johann Willminger. Dass er von Zellhofer enttäuscht sei, wollte der SVR-Boss nicht behaupten. "Die Trennung war einvernehmlich und aus." Versuche zur weiteren Zusammenarbeit hätte man laut Willminger genügend unternommen. "Aber einen halben Zentimeter vor dem Ziel sind wir stecken geblieben." Erst am 8. Mai 2008 hatten sich die Rieder und der 47-jährige Zellhofer auf die Zusammenarbeit geeinigt.

Georg Zellhofer stimmte bei der Begründung der Trennung mit Präsident Willminger vollkommen überein: "Die Zusammenarbeit ist an der Kaderplanung gescheitert." Bereits beim Amtsantritt Anfang Mai habe man laut Zellhofer vereinbart, "dass wir uns die Sache ein paar Wochen anschauen werden". "Vielleicht haben wir dann eine Woche zu lange gewartet, aber man hofft und glaubt ja immer", so Zellhofer weiter.

Der eingeschlagene Weg und Umbruch der Rieder habe dann mit seinen Vorstellung nicht mehr zusammengepasst. Das i-Tüpfelchen könnte der Verkauf von Hans-Peter Berger zum portugiesischen Club Leixoes Matosinhos gewesen sein.

Gutes Verhältnis zu Stefan Reiter
Dass das Verhältnis mit Manager Stefan Reiter vergiftet gewesen sei, bestritt Zellhofer vehement. "Dass Stefan und ich nicht miteinander können, das ist ein kompletter Nonsens. Wir haben ein sehr langes, gutes und freundschaftliches Verhältnis." Auch über den Club gab es von Zellhofer kein schlechtes Wort zu hören. "Ried hat mir immer imponiert. Mir tut die Trennung sehr leid. Sicher waren auch von meiner Seite ein paar Dinge nicht okay."

Das Cheftrainer-Amt Zellhofers übernimmt interimistisch der bisherige Co-Trainer Gerhard Schweitzer. Wie lange diese Lösung aktuell bleiben wird, wollte Willminger am Mittwoch nicht kommentieren. "Wie es jetzt weiter geht, das wird man erst in den nächsten Tagen sehen", meinte ein erschöpfter Willminger am Mittwochabend.

Die Bundesliga beginnt für die Rieder in einer Woche am 9. Juli mit dem Heimspiel gegen Altach.

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