Der Sportchef der Hütteldorfer spricht in Sachen Transfers Klartext. Und über Erwartungshaltung der Fans.
Markus Katzer darf eigentlich zufrieden bilanzieren. Mit dem millionenschweren Transfer von Nicolas Kühn zu Celtic Glasgow hat Rapid in der Winterpause seinen finanziellen Spielraum erweitert. Einem weiteren sportlichen Aderlass schob Katzer deshalb einen Riegel vor. Marco Grüll soll trotz Angeboten aus dem Ausland auch im Frühjahr Grün-Weiß tragen. "Wir können nicht die halbe Mannschaft verkaufen und glauben, dass wir am Ende Dritter werden", sagte Rapids Sportchef am Dienstag bei einem Pressetermin. Auch Jungstar Leopold Querfeld soll in Hütteldorf bleiben.
Lang soll Kühn ersetzen
3,5 Millionen Euro spülte der Kühn-Wechsel nach Schottland in die grünweiße Kassa, reagiert wurde umgehend. Mit Christoph Lang wurde ein 22-jähriger Mittelfeldmann von Sturm Graz geholt. Der Nachwuchs-Teamspieler empfahl sich bei seiner Leihstation Hartberg im Herbst für Höheres. "Österreicher, jung, mit Weiterverkaufspotenzial", umriss Katzer den "idealen Transfer". 700.000 Euro soll Lang die Hütteldorfer gekostet haben. Geld wäre also noch vorhanden, um im Kader nachzubessern.
Klare Ansage an die Fans
Die Erwartungshaltung der Fans ist wie immer hoch. Katzer kann damit wenig anfangen. "Realität und Anspruch klaffen sehr auseinander, weil die Erfolge in der Vergangenheit mit der Gegenwart verbunden sind. Bei einem Verein, der in 28 Jahren zwei Titel (2005, 2008, Anm.) geholt hat, noch immer von Titeln zu reden, da fehlt mir jegliches Verständnis dafür. Auch wenn es Rapid ist", sagte er. Die Ist-Situation sei eine andere. "Fakt ist, dass wir einen großen Abstand zu den vorderen Mannschaften haben, weil die andere finanzielle Mittel haben als wir", meinte Katzer mit Blick auf Salzburg, Sturm Graz und auch den LASK. Diese Lücke gelte es in kleinen Schritten zu schließen. "Ich denke schon, dass wir da rauskommen können."