Salzburg kann Showdown gegen den LASK knapp mit 1:0 für sich entscheiden.
Red Bull Salzburg steht im Finale des österreichischen Fußball-Cups. Die "Bullen" setzten sich am Donnerstag im Semifinale vor eigenem Publikum gegen den LASK durch ein Tor von Hwang Hee-chan (50.) mit 1:0 durch und haben damit am 1. Mai im Klagenfurter Wörthersee-Stadion gegen den Zweitligisten Austria Lustenau die Chance auf die erfolgreiche Titelverteidigung.
Der Serienmeister schaffte es zum siebenten Mal in Folge ins Cup-Endspiel, sechs davon wurden gewonnen. Zudem gelang den Salzburgern die Revanche für die jüngste 2:3-Heimniederlage gegen den LASK in der Bundesliga und der erste Erfolg nach zuletzt fünf sieglosen Pflichtspielen. Die Linzer wiederum müssen auf ihren zweiten Cup-Triumph, den ersten seit 1965, weiter warten.
Bullen von Beginn weg deutlich verbessert
Nach den Rückschlägen in den letzten Wochen schien Salzburg von Anfang an deutlich verbessert zu sein und spielte von der ersten Minute an gefällig nach vorne. Die Marsch-Elf kam auch zu etlichen Chancen, scheiterte aber lange an der letzten Konsequenz vor dem Tor. Der Erfolg der Gastgeber vor 10.021 Zuschauern war am Ende aber verdient, denn die Mozartstädter, bei denen Zlatko Junuzovic wegen Muskelproblemen fehlte, verzeichneten insgesamt die besseren Chancen.
Bullen zeigten sich stark verbessert
Bereits in der fünften Minute leitete Patson Daka einen weiten Pass von Andre Ramalho zu Dominik Szoboszlai weiter, der Ungar verzog aber aus guter Position. Maximilian Wöber köpfelte in der 30. Minute nach einer Szoboszlai-Freistoßflanke am Fünfer über das Tor, acht Minuten später produzierte Hwang zunächst einen schlampigen Stanglpass auf Daka, unmittelbar danach schoss Szoboszlai genau auf LASK-Goalie Alexander Schlager.
Spitzenspiel der Top-Teams
Der LASK wurde, wenn dann nur aus Standards gefährlich und das auch nur selten. Insgesamt war Salzburg stets das tonangebende Team und konnte in der 50. Minute verdient in Führung gehen. Aus einem Konter über die pfeilschnellen Daka und Hwang resultierte das 1:0. Der Südkoreaner erzielte nach feinem Zuspiel von Daka das Goldtor. Die wütenden LASK-Proteste wegen einer angeblichen Abseitsstellung des Südkoreaners prallten an Schiedsrichter Robert Schörgenhofer ab.
Auch danach sahen die Fans in Wals-Siezenheim ein temporeiches Duell zweier Mannschaften, die den direkten Weg nach vorne suchten. Der eingewechselte LASK-Stürmer Joao Klauss fand mit seinem Kopfball in Salzburg-Schlussmann Cican Stankovic seinen Meister (57.), auf der Gegenseite fischte Schlager einen gefinkelten Schuss von Hwang aus dem kurzen Kreuzeck (72.). Wenige Minuten später musste der Angreifer offenbar wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel ausgetauscht werden.
Der LASK biss sich gegen Salzburg die Zähne aus
Bissiger LASK kämpft bis zum Ende
Der LASK kämpfte im Finish verbissen um den Ausgleich, gefährlicher blieben allerdings die Salzburger, so etwa in der 85. Minute, als Schlager einen Wöber-Kopfball parierte. Nach einer hitzigen Schlussphase mit über acht Minuten Nachspielzeit sowie Gelb-Rot für Salzburgs Enock Mwepu (94.) und Rot wegen Torraubs für LASK-Profi Reinhold Ranftl (98.) setzte es die erste Saison-Auswärtsniederlage der Oberösterreicher auf nationaler Ebene, der einzige Cup-Triumph der Clubgeschichte bleibt jener aus dem Double-Jahr 1965.
Immerhin darf sich die Truppe von Valerien Ismael damit trösten, die Liga-Tabelle mit sechs Punkten Vorsprung auf Salzburg anzuführen und demnächst im Europa-League-Achtelfinale auf Manchester United zu treffen.
Stimmen zum Spiel (via ORF 1):
Jesse Marsch (Salzburg-Trainer): "Es war ein schwieriger Monat für uns, aber wir haben immer gut miteinander gearbeitet. Der Erfolg ist ein bisschen teuer erkauft, weil Hwang verletzt ist, aber wir sind im Finale und können uns jetzt einmal auf die Meisterschaft konzentrieren. Die Führung gegen den LASK ist immer wichtig, denn wenn sie aggressiver von hinten heraus spielen müssen, können wir umschalten. Das war unser bestes Spiel seit der Winterpause und eines der besten in dieser Saison."
Cican Stankovic (Salzburg-Tormann): "Es war eine schwierige Phase für uns, aber keine Krise. Wir sind richtig happy. Der LASK hat uns das Leben schwer gemacht, wir hätten den Sack früher zumachen können, aber Alexander Schlager hat sehr gut gehalten."
Valerien Ismael (LASK-Trainer): "Wir haben heute nicht auf unserem Niveau gespielt, das hat man von der ersten Minute an gespürt. Wir hatten viel Nervosität und Abspielfehler und haben keine gefährlichen Szenen kreiert. Von daher ist der Sieg von Salzburg verdient. Wir sind sehr enttäuscht. Insgesamt war es zu wenig, deswegen haben wir verdient verloren. Den Elfmeter beim Duell zwischen Ramalho und Goiginger kann man pfeifen. Es war interessant zu sehen, dass Salzburg viel Respekt vor uns hat. Das gibt uns Zuversicht für die Meistergruppe in der Bundesliga."
Alexander Schlager (LASK-Tormann): "Wir waren heute nicht mutig genug und haben zu viele Eigenfehler gemacht, deswegen hatte Salzburg auch viele Torchancen. Mir geht es nicht um meine Leistung, sondern darum, dass wir das nicht so umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen hatten."