ÖFB-Cup-Achtelfinale

6:2 - Salzburg schießt Rapid mühelos aus dem Cup

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Rapid kommt in Salzburg unter die Räder. Die Bullen haben wenig Mühe und schießen Rapid mit 6:2 aus dem ÖFB-Cup.

Red Bull Salzburg ist für Rapid in der jüngsten Zeit einmal mehr zum Stolperstein im Fußball-ÖFB-Cup geworden. Nach den Final-Duellen 2017 (1:2) und 2019 (0:2) sowie der Zweitrunden-Begegnung vergangene Saison (1:2 nach Verlängerung) unterlagen die Wiener dem Titelverteidiger am Mittwochabend im Achtelfinale deutlich mit 2:6 (1:3). Für die Gäste war es der dritte Dämpfer innerhalb weniger Tage nach dem Out in der Europa League sowie dem Heim-0:3 in der Liga gegen WSG Tirol.
Dominik Szoboszlai (16.), Mergim Berisha (19.) und Sekou Koita (23.) sorgten mit drei Treffern innerhalb von rund sieben Minuten in der leeren Red Bull Arena schon in der ersten halben Stunde für die Entscheidung. Die weiteren Tore gingen auf das Konto von Patson Daka (74.), Mohamed Camara (83./Elfmeter) und Rasmus Kristensen (88.). Der Truppe von Coach Dietmar Kühbauer gelang durch einen von Taxiarchis Fountas herausgeholten und verwandelten Elfmeter (45.+1) sowie Maximilian Ullmann (78.) immerhin Resultatskosmetik. Am Samstag haben die Wiener die Chance, das Jahr mit einem Liga-Sieg bei der Admira zu beschließen. Salzburg will tags darauf zu Hause gegen den WAC Rang eins im Fernduell mit dem LASK, den man zuletzt im Schlager besiegt hatte, verteidigen.
 
6:2 - Salzburg schießt Rapid mühelos aus dem Cup
© GEPA
× 6:2 - Salzburg schießt Rapid mühelos aus dem Cup
 
Die Hütteldorfer standen mit dem wieder fitten Kapitän Maximilian Hofmann im Abwehrzentrum in Wals-Siezenheim nach einer halbwegs ausgeglichenen Anfangsviertelstunde auf verlorenem Posten. Szoboszlai schloss eine in der eigenen Abwehr gestartete Aktion, die er mit mehreren Pässen auch selbst eingeleitet hatte, nach Vorarbeit von Berisha mit einem Lupfer über Rapid-Tormann Paul Gartler hinweg ab. Die erste Topchance der Hausherren im Spiel führte somit gleich zum Erfolg und brachte diese richtig in Spiellaune.
 

Rapid-Tor kurz vor der Pause

Tor Nummer zwei wurde durch eine Szoboszlai-Freistoßflanke eingeleitet. Der von der Rapid-Abwehr aus den Augen verlorene Koita kam vor dem nicht aus dem Tor kommenden Gartler an den Ball, und dessen Querpass musste Berisha nur noch über die Linie drücken. Weitere vier Minuten später war der Tripleschlag perfekt. Mit Berisha und Koita narrten zwei "Bullen" mehr als doppelt so viele Rapidler, und Koita schoss quasi ins leere Tor ein. Ein umstrittenes Abseitstor von Zlatko Junuzovic (25.) wurde nicht anerkannt.
 
Immerhin gaben sich die Wiener nicht auf und entwickelten kurz vor dem Pausenpfiff auch Torgefahr. Ein Kara-Heber ging daneben (43.). Drei Minuten später hätte der Rapid-Toptorschütze via Elfmeter treffen wollen, nach intensiven Diskussionen schnappte sich aber Fountas den Ball und versenkte die Kugel souverän im Tor. Der Grieche hatte den Strafstoß selbst herausgeholt, war von Kristensen zu Fall gebracht worden.
 

Salzburg dominant

Nach Wiederbeginn konnten die Wiener dem Spiel keine Wende mehr geben, Salzburg blieb dominant, hatte vorerst aber bei einem Szoboszlai-Lattenfreistoß (50.) und einem von Gartler parierten Camara-Weitschuss (61.) noch kein Glück im Abschluss. Danach wurde es aber noch richtig bitter für die Gäste: Daka überraschte Gartler im kurzen Eck. Nach einem herrlichen Weitschuss-Treffer von Ullmann aus rund 30 Metern setzten die Salzburger wieder die letzten Akzente.
 
Hofmann sah nach einer Attacke an Noah Okafor wohl knapp außerhalb des Strafraums zurecht die Ampelkarte (83.), den strittigen Elfmeter verwertete Camara. Für den Schlusspunkt sorgte Außenverteidiger Kristensen mit einem hohen Schuss ins kurze Eck. Die Salzburger haben damit weiter seit 2013 nur ein einziges Cup-Spiel (Finale 2018) verloren.

Stimmen zum Spiel:

Zlatko Junuzovic (Salzburg-Mittelfeldspieler): "Ich denke schon, dass der Sieg auch in der Höhe verdient ist. Wir sind nicht so gut ins Spiel gestartet, haben ein bisschen gebraucht, aber dann gut gespielt, den Ball gut zirkulieren lassen, sind zu Chancen gekommen und haben die auch genutzt. Das war genau das, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben mit Entschlossenheit agiert. Schade, dass mein Tor nicht gezählt hat, wie ich gehört habe, war es kein Abseits. Das wäre nach 25 Minuten das 4:0 gewesen, dann wäre es noch komfortabler gewesen. Wir müssen uns nur ein bisschen ankreiden lassen die letzen zehn Minuten vor der Halbzeit. Sonst war es wieder okay. Wir wollten weiterkommen, das ist gelungen."
 
Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): "In der ersten Halbzeit haben ihnen sieben Minuten gereicht, da haben wir uns dermaßen schlecht verhalten, sind mit 0:3 in Rückstand geraten. Wir sind dann zurückgekommen, hätten durchaus auch das 2:3 schaffen können. In der 2. Hälfte war es ein besseres Spiel von uns, wir schaffen es im Moment aber nicht, fehlerfrei zu spielen, haben wieder billige Gegentore bekommen. So ist Salzburg der verdiente Sieger, man muss ihnen gratulieren."
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