Krisen-Klubs

Hammer-Gerücht um RB: Klopp sorgt für das große Bullen-Beben

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Die Aushängeschilder von Red Bulls Fußball-Abteilung befinden sich in einer historisch schlechten Form. Jürgen Klopp, der Head of Global Soccer beim Dosen-Konzern, muss jetzt dringend handeln.

Seit 2005 ging der Aufstieg von Red Bull im großen Fußball-Geschäft steil bergauf. In Österreich wurde man Serienmeister, in Deutschland gelang der Durchmarsch aus der Regionalliga (4. Spielklasse) bis in die Bundesliga, wo man zweimal den DFB-Pokal gewann und zweimal Vizemeister wurde. International war das Highlight der Einzug ins Champions-League-Halbfinale 2020.

Neben den Aushängeschildern in Salzburg und Leipzig besteht das Dosen-Imperium aus vier weiteren Vereinen in New York (USA), Bragantino (BRA), Leeds (England) und Saitama (JAP). Gerüchten zufolge sollen die Fühler auch nach Frankreich ausgestreckt sein, wo ein Einstieg bei Paris FC spekuliert wird.

Seit Herbst wurde mit Jürgen Klopp auch ein ganz großer Name als Head of Global Soccer vorgestellt, der am 1. Jänner seinen Dienst antreten wird und die Geschicke leiten soll. Auf den deutschen Erfolgsgaranten wartet im Bullen-Stall gleich eine Menge Arbeit. Denn derzeit durchlebt der Konzern die wohl größte sportliche Krise seit Bestehen.

Zwei Klopp-Kumpel am Schleudersitz

In Salzburg wartet Coach Pep Lijnders seit fünf Bundesliga-Spielen auf einen Sieg. Der Niederländer war ein langjähriger Weggefährte von Klopp als Co-Trainer. Doch mit Platz 6 in der Tabelle und 14 Punkten Rückstand auf Leader Sturm sind die Saisonziele in weite Ferne gerückt. Erstmals seit 2006 könnte man zwei Jahre in Folge ohne Meistertitel in der österreichischen Bundesliga die Spielzeit abschließen.

Pep Lijnders Jürgen Klopp
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× Pep Lijnders Jürgen Klopp

Doch es könnte noch schlimmer kommen. Denn beim derzeitigen Stand würden die Bullen sogar die Meisterrunde verpassen. Heißt: Abstiegskampf statt Titel-Fight.

Bei Schwester-Verein Leipzig ist mittlerweile auch der Ex-Salzburg-Coach Marco Rose angezählt. Dem 48-jährigen Leipziger wird ebenfalls ein gutes Verhältnis zu Klopp nachgesagt. Das 5:1-Debakel gegen Wolfsburg dürfte den Verantwortlichen endgültig zu viel sein. Nach einem eindrucksvollen Saisonstart, wo man in Ostdeutschland bereits vom Meistertitel träumte, folgte der große Absturz. Mittlerweile wartet RB seit sechs Pflichtspielen auf einen vollen Erfolg.

Kommt es zum Doppel-Knall vor dem Klopp-Antritt

Immerhin kann sich Leipzig in der deutschen Bundesliga noch mit Platz 4 auf einem Champions-League-Platz festklammern. Doch wie lange darf Rose noch weiterkriseln? Bereits am Mittwoch geht es im Pokal-Achtelfinale gegen Eintracht Frankfurt weiter. Der Red-Bull-Sportboss Oliver Mintzlaff, der zuvor in Leipzig das Sagen hatte, und Leipzig-Sportchef Marcel Schäfer gaben es nach der Wolfsburg-Schmach nur die Info, dass Rose "aktuell noch Trainer von RB Leipzig sei".

Oliver Mintzlaff Marco Rose
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× Oliver Mintzlaff Marco Rose

Ob das am Mittwoch auch noch der Fall ist, wird sich zeigen. Anders als in Salzburg haben die Verantwortlichen auch wenig Zeitraum abzuwarten. Die Mozartstädter haben neben dem Kracher gegen Rapid noch die zwei Nachtragsspiele gegen Hartberg und Klagenfurt, sowie den Champions-League-Hit gegen Paris auf dem Programm. Danach gibt es eine Winterpause bis zum 22. Jänner. Die Leipziger haben nur vom 20. Dezember bis zum 12. Jänner "Weihnachts-Ferien". Sollte ein neuer Trainer kommen, bleibt ihm nicht viel Zeit, das Ruder herumzureißen.

Noch weniger Zeit bleibt, sollten die Verantwortlichen warten, bis Jürgen Klopp sein Amt antritt. Denn dann müsste der ehemalige Liverpool-Trainer schon zwei neue Asse aus dem Ärmel schütteln.

Übernimmt Klopp als Feuerwehrmann?

Vor allem die Fans in Leipzig hoffen mittlerweile, dass Klopp zumindest interimistisch in Leipzig übernehmen soll, auch wenn es die naheliegendste Lösung wäre. Der 57-Jährige will vorerst kein Comeback auf der Trainerbank feiern.

Das könnte zu einer Fortsetzung einer Bullen-Erfolgsgeschichte führen. Denn der ehemalige Salzburg-Coach Roger Schmidt, der sich nach seiner Zeit einen Namen bei Bayer Leverkusen und Benfica Lissabon gemacht hat, könnte auf Marco Rose folgen. Er kennt den RB-Powerfußball, hat ihn seinerzeit sogar mitgeprägt. Neben Schmidt geisterte bereits vor Wochen der Name Edin Terzic durch Leipzig. Der 42-Jährige Ex-Dortmund-Coach hat beim BVB schon bewiesen, dass er mit jungen Spielern umgehen kann und einen RB-ähnlichen Spielstil spielen lassen kann.

Roger Schmidt
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× Roger Schmidt

Während in Leipzig wohl ein dicker Fisch von Klopp an Land gezogen werden kann, dürfte dieses Unterfangen in Österreich schwieriger sein. Nach dem wohl gescheiterten Lijnders-Projekt werden die Sport-Bosse in der Mozartstadt zukünftig wieder auf mehr Erfahrung auf der Trainerbank setzen. Klar ist, dass der Start für Klopp als Oberbulle stürmisch wird, doch genauso begannen auch seine erfolgreichen Zeiten in Dortmund und Liverpool.

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