Bei seinem Team Al Wahda erlebt der Ex-Teamchef täglich neue Absurditäten - Kicker verschwinden, neue tauchen ungefragt auf.
Am Heiligen Abend hätte Hickersberger mit Al Wahda gegen Schlusslicht Al Khaleej spielen sollen – doch der Scheich sagte die Meisterschaftsrunde ab. Das Team der Vereinigten Arabischen Emirate muss sich auf den Golf-Cup vorbereiten. Hickes Nationalspieler wurden abgezogen. Und die Liga wird erst im Februar fortgesetzt. Da braucht man Nerven.
Christmas Dinner
26 Grad, blauer Himmel, Sonnenschein – das ist
die Wetterprognose für den Heiligen Abend in Abu Dhabi. Hicke ließ seine
Ehefrau Renate einfliegen. Heute spielt er am Nachmittag Golf, und danach
geht es ins Hotel zum Christmas Dinner. Hickersberger kennt kein Heimweh:
„Es ist wunderschön in Abu Dhabi. Und ich habe in meiner Karriere als
Trainer bereits siebenmal Weihnachten in der Wüste gefeiert.“
Wunder erwünscht
Hicke steht schon unter Druck. In zwei
Spielen holte er nur einen Zähler mit Al Wahda. Die Mannschaft rutschte auf
Platz sechs ab. Der Rückstand auf Tabellenführer Al Jazeera beträgt jetzt
satte 13 Punkte. Hickersberger weiß: „Hier erwartet man ein Wunder von mir.“
Er muss den Titel holen.
Spieler verschwinden
Gewundert hat er sich auch, als jener
Verteidiger verschwand, der im ersten Match den Foulelfer zum 1:2
verschuldet hatte. Hicke: „Der war dann plötzlich beim nächsten Training
nicht mehr da ...“
Wer Fehler macht, fliegt!
Neue tauchen auf
Hickersberger wurde auch nicht gefragt, als der
steinreiche Klubchef Saeed bin Zayed Al Nahyan zwei Neue verpflichtete.
Hicke: „Ich glaube, ich habe einen marokkanischen Abwehrspieler bekommen und
dazu einen irakischen Stürmer.“
Zukunft ungewiss
Sein Vertrag läuft bis Mai. Unser Ex-Teamchef
braucht allerdings dringend Erfolge, sonst wird er in der Wüste eiskalt
abserviert. Der Deutsche Horst Köppel war nicht einmal zwei Monate im Amt.
Hicke: „Mal schauen, wie lange ich bleibe ...“