Aufregung bei Bayern

Hoeneß verrät: Kane-Deal wäre fast noch geplatzt

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Vor dem Bundesliga-Heimdebüt von Harry Kane verriet Bayern-Macher Uli Hoeneß Details über den Poker um den 100-Millionen-Stürmer. In der "Welt am Sonntag" ließ der Ehrenpräsident mit einer Aussage aufhorchen: "In der letzten Nacht schien der Transfer zu scheitern."

Laut Hoeneß habe sich Tottenham-Boss Daniel Levy in der heißen Verhandlungsphase Anfang August nicht wirklich korrekt verhalten: "Ich fand es nicht gut, dass Levy in den Urlaub nach Miami geflogen ist, als der wichtigste Spieler seines Clubs, der Kapitän der englischen Nationalelf, den Verein verlassen wollte. Dadurch haben sich die Gespräche nochmals verkompliziert."

Außerdem musste Bayern-Vorstandschef Jan-Christian Dreesen die Verhandlungen oft mitten in der Nacht führen. Hoeneß: "Als der Transfer in der letzten Nacht zu scheitern schien, habe ich mir gedacht: Eigentlich sollten Vereinbarungen per Handschlag noch etwas gelten." Die Spurs und Levy hätten dabei einen "alten Trick" angewendet: "Wenn alles klar ist – noch einen draufsetzen." Hoeneß verriet: "Um Mitternacht hatten wir eine mündliche Einigung, um 2:50 Uhr ist die aber wieder in Zweifel gezogen worden. Es ging in jener Nacht noch einmal um einen größeren Betrag". 'Doch Dreesen sprach laut Hoeneß ein Machtwort: "Keinen Penny mehr!".

Kane selbst machte Druck: "Sonst spiele ich für Tottenham"

Zudem machte offenbar auch Kane selbst noch Druck. Hoeneß: "Harry hat an dem Vormittag gesagt: Wenn wir bis zum Abend keine Lösung haben, spiele ich am Sonntag für Tottenham (beim Liga-Start am 13. August, d. Red.). Und dann ist es vorbei, dann werde ich keinen neuen Vertrag bei Tottenham unterschreiben und nächstes Jahr ablösefrei gehen."

Sechs Stunden habe der Poker am letzten Tag gedauert, bis Levy akzeptierte. Hoeneß: "Der Flieger, der schon seit dem Morgen in Stansted für Harry bereitstand, konnte endgültig abheben."Am 12. August verkündete der FC Bayern dann den Transfer.

Dass Kane 100 Millionen Euro plus Bonuszahlungen kosten soll, bestätigte Hoeneß nicht: "Die wirkliche Cash-Summe, die wir jetzt garantiert zu zahlen haben, liegt unter hundert Millionen. Aber wenn wir zum Beispiel deutscher Meister werden oder die Champions League gewinnen, kann sie noch steigen."
 

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