Schiedsirchter unterbrach die Partei

Rassismus-Skandal erschüttert Italien

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Napoli-Trainer Sarri begrüßte Unterbrechung: "Müssen dem Schiedsrichter ein Kompliment machen".

Dem italienischen Fußball-Erstligisten Lazio Rom droht nach den erneuten rassistischen Ausfällen seiner Fans eine harte Strafe. Schiedsrichter Massimiliano Irrati hatte die Partie zwischen Lazio und dem SSC Napoli am Mittwochabend nach mutmaßlich rassistischen Rufen der Lazio-Fans gegen Neapels dunkelhäutigen Verteidiger Kalidou Koulibaly für vier Minuten unterbrochen.

Bis zu zwei Spiele-Sperre drohen
Italienischen Medien zufolge droht dem Römer Club nun eine harte Strafe, die Rede ist von bis zu zwei "Geisterspielen" vor leeren Rängen, weil die Lazio-Anhänger als Wiederholungstäter gelten. Sie sind schon mehrmals wegen rassistischer Ausfälle aufgefallen. Der Franzose Koulibaly bedankte sich nach dem Spiel für die Solidaritätsbekundungen und beim Schiedsrichter für dessen Mut. "Ich danke meinen Teamkollegen, dem Verein und unseren Fans, die eine große Unterstützung gegen diese hässlichen Rufe waren", schrieb Koulibaly auf Instagram.

Napoli-Trainer: "Situation wurde peinlich"
"Wir müssen dem Schiedsrichter ein Kompliment machen, weil die Situation peinlich wurde. Uns allen tat Koulibaly leid", betonte Napoli-Trainer Maurizio Sarri nach dem Spiel, das sein Team 2:0 gewann. Lazio-Trainer Stefano Pioli hingegen kritisierte die Unterbrechung: "Indem man das Spiel unterbricht, gibt man einer Minderheit Aufmerksamkeit. Ich hätte das Spiel weiterlaufen lassen."
 

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