Militäroffensive in Syrien

Skandal um Türken-Jubel: Jetzt ermittelt die UEFA

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Eklat beim EM-Quali-Spiel zwischen der Türkei und Albanien (1:0) – die türkischen Spieler machten deutlich, wie sie zum militärischen Einmarsch in Nordsyrien stehen.

Skandal. Den Türkei-Stars droht nun Ärger von der UEFA. Nach dem späten Siegtreffer (90.) durch Cenk Tosun salutierten die türkischen Nationalteam-Spieler mit einem Militärgruß vor der Ehrentribüne. Damit machten sie deutlich, wie sie zum militärischen Einmarsch in Nordsyrien stehen.
 
Philip Townsend von der UEFA sagt zum Türken-Jubel: "Ich persönlich habe die Geste nicht gesehen. Nichtsdestotrotz könnte es eine Provokation gewesen sein. Verbietet die UEFA-Verordnung politische und religiöse Botschaften? Ja, und ich kann garantieren, dass wir die Situation untersuchen werden."
 

Verband legt sogar noch einmal nach

Der türkische Fußball-Verband legte bei Twitter noch mal nach, zeigte dort ein Bild der kompletten Mannschaft aus der Kabine. Auf dem alle - Spieler, Betreuer, Trainer - militärisch grüßen und "den Sieg den tapferen Soldaten und Märtyrern widmen".
 
 
Hintergrund: Türkische Streitkräfte haben ihre Militäroffensive gegen die Kurdenmiliz YPG auch am fünften Tag fortgesetzt und zwei grenznahe Städte im Nordosten Syriens erneut unter Beschuss genommen. Die Militäroffensive der Türkei trifft auf breite internationale Kritik. Frankreich und Deutschland stoppten neue Waffenexporte an den NATO-Partner. Der britische Premierminister Boris Johnson mahnte, die Offensive könne die humanitäre Lage in Syrien verschlimmern und den Kampf gegen den Islamischen Staat unterminieren. Einem Sprecher zufolge forderte er den türkischen Präsidenten Tayyip Erdogan am Samstagabend in einem Telefongespräch auf, die Kämpfe zu beenden und in einen Dialog zu treten. Bisher hat Erdogan ein Ende der Offensive abgelehnt.
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