Streit um TV-Geld

Juventus droht mit Liga-Austritt

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Italieners Rekordmeister will mehr Geld aus TV-Verträgen - sonst wird Liga boykottiert.

Im Streit um die Verteilung der Fernsehgelder im italienischen Fußball hat Juventus Turin mit einem Austritt aus der Serie A gedroht. Wie die "Gazzetta dello Sport" am Donnerstag berichtete, ziehe der italienische Rekordmeister einen Wechsel in eine ausländische Liga in Betracht. "An diesem Punkt ist nichts auszuschließen", zitierte Italiens größte Sporttageszeitung Juve-Präsident Andrea Agnelli. Wie diese Auswanderung möglich werden soll, wurde nicht erläutert.

Juve wirft der Liga und dem italienischen Verband (FIGC) vor, die fünf großen Clubs Inter Mailand, AC Milan, AS Roma, SSC Napoli sowie Juventus gegenüber den kleineren Vereinen zu benachteiligen. "Diese fünf Clubs haben 75 Prozent der Fußballfans in Italien, müssen sich aber Entscheidungen von Vereinen unterwerfen, die nicht investieren", klagte Agnelli.

Die Mehrheit der kleineren Clubs fordert einen größeren Anteil der Einnahmen durch den kollektiven Fernsehvertrag der Liga. Die geforderte Neuregelung würde Turins Anteil von 50 auf 40 Millionen Euro jährlich senken. Dies will Juve nicht akzeptieren. Schon die Einführung des kollektiven TV-Vertrags habe den kleinen Clubs insgesamt 150 Millionen Euro Mehreinnahmen auf Kosten der Top-Clubs beschert, rechnete Agnelli vor.

Die fünf großen Clubs hatten gegen eine Neuregelung der TV-Gelder vor dem FIGC-Sportgericht geklagt, waren aber abgewiesen worden. Nun wollen Juve und die vier anderen Vereine das Nationale Olympische Komitee Italiens (CONI) anrufen.

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