Tabellenführer

Levante stellt Primera Division auf Kopf

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Fußball-Pleiteclub muckt auf: Levante in der Tabelle vor Real und Barca.

Jahrzehntelang hatten die Fußballer von UD Levante darum gekämpft, in die erste spanische Liga aufzusteigen. Immer wieder scheiterte der Arbeiterverein aus der Hafenstadt Valencia, wiederholt stand er vor dem Bankrott. Auf makabre Weise sollen sich dereinst Fans von Valencia CF über den kleinen Nachbarn lustig gemacht haben. Sie legten, so besagt die Legende, am Stadion von Levante eine tote Katze neben eine Palme. An den Stamm hefteten sie ein Plakat mit dem Vers: "Quan el gat puge a la palmera, el Levante estara a Primera" (Erst wenn diese Katze die Palme emporklettert, wird Levante in der 1. Liga sein).

Premiere nach 102 Jahren Club-Geschichte
UD Levante spielt nun nicht nur in der Primera Division, sondern steht auch erstmals in seiner 102-jährigen Vereinsgeschichte an der Tabellenspitze - noch vor dem Rekordmeister Real Madrid und dem Champions-League-Sieger FC Barcelona. Mit einem 3:0-Sieg beim Champions-League-Club Villarreal verdrängte Levante am späten Sonntagabend das Real-Starensemble um Cristiano Ronaldo vom Top-Rang, den die "Königlichen" nur etwas mehr als 24 Stunden innehatten.

Die Überraschungself ist in acht Partien noch ungeschlagen, gewann zuletzt sechs Spiele in Serie - unter anderem gegen die Superstars von Real Madrid - und verfügt über die beste Abwehr der Liga. Dabei sind die Valencianer, die wie "Barca" in Blau-Rot spielen, einer der ärmsten Erstligisten. 2008 erklärte der Club sich für zahlungsunfähig und musste mit einem Gläubigerverfahren gerettet werden.

Oldie-Truppe
Levante hat keine Stars in seinen Reihen, sondern Spieler, die in anderen Vereinen ausgemustert wurden und überwiegend die 30 längst überschritten haben. Die Abwehrrecken Javi Ventas und Kapitän Sergio Ballesteros sind gar älter als 35. Torwart Gustavo Munu (33) kassierte in acht Spielen nur drei Gegentore, weniger als Weltmeister Iker Casillas bei Real oder Víctor Valdes bei "Barca". Der Uruguayer erklärt den Erfolg des "Altherrenteams" so: "Die Erfahrung hilft dabei, seine Sache gut zu machen."

Nur der Trainer ist ein "Rookie"
Trainer Juan Ignacio Martinez, ein Debütant in der ersten Liga, gab die Devise aus: "Wir bleiben mit den Füßen auf dem Boden. Unser Ziel ist der Klassenerhalt." Die Sportpresse schwärmt jedoch von dem "JIM-Team", benannt nach den Initialen des Trainers. "Bewundernswert, fantastisch, einzigartig", meinte das Sportblatt "As" voller Euphorie. Und "Marca" kam zum Schluss: "Moralisch ist Levante jetzt schon Meister."

Der 1909 gegründete Club spielte bisher nur insgesamt sieben Jahre in der höchsten Klasse. Seine Fans werden "granotes" (Frösche) genannt, weil das Clubgelände früher an einem Flussufer mit Fröschen gelegen war. Levantes einziger Titelgewinn ist der Cup-Sieg 1937 während des spanischen Bürgerkriegs. Dieser wird aber vom nationalen Fußballverband (RFEF) nicht anerkannt. Daran änderte auch ein Appell des Parlaments nichts, das 2007 dafür plädierte, UD Levante den Titel zuzuerkennen.

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