Kapitän spricht vor der WM-Qualifikation Klartext - und stellt Forderungen.
Als "fragwürdig" bezeichnete Marc Janko die Entwicklung um Marcel Koller. Nach dem enttäuschenden Aus in der WM-Qualifikation wird mit dem Teamchef nicht verlängert - seitdem diskutiert die Öffentlichkeit. Über die Macht der Landespräsidenten. Über das Vorgehen des ÖFB.
Der Stürmer fand klare Worte: "Man muss als Verband mit einer Stimme nach außen sprechen, sich nicht in Grabenkämpfen verlieren. Das ist beschämend." Tags darauf schimpfte Marko Arnautovic über die Ablöse des Teamchefs und die Debatte um Willi Ruttensteiner. "Ich verstehe das ganze Drumherum nicht", sagte der West-Ham-Star. "Da sitzen 10 bis 15 Leute an einem Tisch und sagen, es wird alles verändert. Es ist aus meiner Sicht ein sehr großer Fehler."
Am Donnerstag stellt sich der Kapitän den Medien. Vor dem WM-Qualifikations-Spiel gegen Serbien (Freitag, 20:45 Uhr im oe24-LIVE-TICKER) schießt auch er gegen die Führungsriege des ÖFB.
Julian Baumgartlinger über ...
... die Kritik seiner Mitspieler: "Man kann sich von dem Thema nicht freimachen, es nicht ausblenden. Es ist schade. Ich denke, die fast bevorstehende "Stunde null" ist nicht notwendig. Was Marc und Marko angesprochen haben, unterstütze ich zu 100 Prozent. Verband und wir Spieler müssen zusammenarbeiten, egal, was in welchen Gremien passiert. Der sportliche Erfolg muss bei uns allen im Vordergrund stehen. Nichts anderes. Leider ist jetzt noch schwerer, sich darauf zu konzentrieren, da über manche Kanäle immer wieder interne Themen nach außen gelangen."
... die Diskussionen im ÖFB: "Es will einfach keine Ruhe einkehren. Wir sind, so hart sich das anhört, derzeit nur ein Nebenschauplatz. Diese Entwicklung hat sich leider in den letzten Wochen ergeben. Das Wichtigste ist, dass klare Entscheidungen getroffen werden, bei denen die Mannschaft im Vordergrund steht. Es müssen dafür Lösungen gefunden werden."
... das Gespräch mit Leo Windtner: "Er ist auf uns zugekommen, hat das Gespräch gefordert. Wir als Mannschaft haben ganz klar unseren Standpunkt vertreten. Er weiß jetzt, was wir wollen und brauchen, um mit freiem Kopf auf dem Platz zu stehen. Wir fordern das auch vom Präsidium. Und ich denke, der Präsident ist in der Lage dazu."
... die Position von Sportdirektor Ruttensteiner: "Was er in den letzten Jahren für die Strukturen im ÖFB, für die Trainer-Ausbildung, in der Analyse für das A-Team und für die Entwicklung beigetragen und in die Wege geleitet hat, war sehr wichtig. Trotzdem wird über seine Position diskutiert. Dass man nach weniger erfolgreichen Zeiten die Strukturen evaluiert, ist normal. Nur muss das fachlich und in Ruhe passieren."