Kritik an der UEFA

Foda empört: 'Das ist für mich unverantwortlich'

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Vor dem Nations-League-Auftakt über der Teamchef Kritik an der UEFA.

Auf das österreichische Fußball-Nationalteam wartet am Freitag (20.45 Uhr/live ORF 1) die erste Bewährungsprobe nach einer langen Corona-Pause. Fast zehn Monate hat die Auswahl von Teamchef Franco Foda kein Länderspiel bestritten. Zum Auftakt der Nations League geht es in Oslo mit Norwegen gegen einen unangenehmen Gegner, der vor allem in der Offensive hochkarätig besetzt ist.
 
Foda sieht sich mit mehreren Herausforderungen konfrontiert. Neben der langen Länderspiel-Pause und prominenten Abwesenden ist es vor allem der unterschiedliche Fitnesszustand seiner Akteure. Manche kamen aus dem Urlaub, manche aus der Vorbereitung, manche aus dem Spielbetrieb. "Es gibt doch einige Probleme, das müssen wir ja nicht totschweigen", sagte der Deutsche. "Es fehlen noch die Automatismen und auch der Rhythmus."
 

Chance für Debütanten

Aufgrund der Ausfälle von David Alaba, Marko Arnautovic werden einige junge Akteure ihre Chance erhalten. "Es wird auf jeden Fall einen Debütanten geben", kündigte Foda an. Hoffenheim-Youngster Christoph Baumgartner und Frankreich-Legionär Adrian Grbic dürfen sich Hoffnungen machen. "Klar, die Spieler sind jung, sie sind das erste Mal dabei. Da kann man nicht von heute auf morgen Wunderdinge erwarten", meinte Foda. "Aber es ist trotzdem wichtig zu sehen, wie sie sich innerhalb der Mannschaft verhalten."
 
Der Teamchef will seinen Kader im Hinblick auf die WM-Qualifikation und die EM verbreitern. "Mit 20 Spielern zu planen für das nächste Jahr, wäre fahrlässig." Beim bisher letzten Länderspiel, einem 0:1 gegen Lettland im vergangenen November, bei dem ebenfalls zahlreiche Stammkräfte gefehlt hatten, hatte sich kein Akteur nachhaltig empfohlen. 290 Tage später gibt es im leeren Ullevaal-Stadion von Oslo die nächste Chance. Foda betonte aber auch die Bedeutung der Nations League, in der Österreich in der Gruppe 1 von Liga B um den Aufstieg spielt: "Wir wollen versuchen, den ersten Platz zu erreichen. Darüber hinaus ist es auch wichtig, dass wir uns einspielen."
 
Norwegen fehlt mit Martin Ödegaard von Real Madrid der Spielgestalter. "Wir wollen die aktivere Mannschaft sein und in Ballbesitz schnell nach vorne spielen", erklärte Foda. Respekt bekundete er vor Norwegens Offensive um den Ex-Salzburger Erling Haaland. "Er hat hohe individuelle Qualität. Unsere Verteidigung hat es aber schon oft genug bewiesen, dass sie auch gegen Topstürmer gut ausschauen kann. Ich gehe davon aus, dass wir auch Haaland dann im Griff haben werden."
 

Wer ersetzt Arnautovic?

Offen ist, mit welchem Spielsystem das gelingen soll. Um für ein Sturmduo der Norweger gewappnet zu sein könnte Foda auf eine Dreier-Abwehrkette setzen. Schlüsselspieler Marcel Sabitzer würde im 3-5-2-System dann wohl als zweite, hängende Spitze fungieren. "Wir werden in Ballbesitz unsere Formation etwas verändern", verriet Foda. Dann könnte sich das Ganze auch als 4-2-3-1 darstellen. Auf den Flügeln müssten aufgrund der Ausfälle aber Spieler aushelfen, die diese Position sonst selten bekleiden - etwa Baumgartner.
 
Im Sturmzentrum muss sich Foda zwischen Michael Gregoritsch und Grbic entscheiden. Für Gregoritsch spricht seine Erfahrung im Team, für Grbic seine Form. 17 Tore hat der 24-Jährige in der vergangenen Saison in der zweiten französischen Liga erzielt. Nach einem 10-Millionen-Euro-Transfer zum Erstligisten Lorient hat er auch für seinen neuen Club bereits getroffen.
 

Unverständnis

Foda muss die Belastung steuern, folgt am Montag in Klagenfurt doch auch noch ein Heimspiel gegen Rumänien. Nicht alle Spieler trainierten diese Woche voll. Der Teamchef äußerte zudem sein Unverständnis, dass in der Nations League auch in Corona-Zeiten nur drei Wechsel erlaubt sind - im Gegensatz zu den fünf in anderen nationalen und internationalen Bewerben. "Gerade im Nationalteam, wo die Spieler, die dorthin kommen, die meiste Belastung haben", kritisierte Foda. "Das ist für mich von der UEFA unverantwortlich."
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