Kein Platz bei Rangnick

So reagiert Dragovic auf seine Ausbootung

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Ralf Rangnick verzichtet auf die Dienste des 100-fachen Teamspielers.

- Österreichs Fußball-Nationalteam wird die ersten Auftritte unter Neo-Teamchef Ralf Rangnick in der UEFA-Nations-League gegen Kroatien (3. Juni), Dänemark (6. und 13. Juni) und Frankreich (10. Juni) wohl ohne Aleksandar Dragovic absolvieren. Der Abwehrspieler wurde vom Nachfolger von Franco Foda nur auf Abruf nominiert - wie auch Kapitän Julian Baumgartlinger und Andreas Ulmer. Im 25-Mann-Kader fehlen auch die verletzten Martin Hinteregger und Florian Grillitsch.

Im Tor ist Martin Fraisl, der beim deutschen Bundesliga-Aufsteiger Schalke 04 nach einer starken Saison keinen neuen Vertrag erhielt, erstmals dabei, anstelle von Watford-Legionär Daniel Bachmann. "Er ist einer, der spannend ist, den alle einmal im Training sehen wollen", gab ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel Einblick. Zum Debüt könnte auch Offensivspieler Hannes Wolf kommen, der 23-Jährige brachte es während seines Leih-Engagements im Frühjahr in der englischen zweiten Liga für Swansea City in 19 Ligapartien auf zwei Tore und drei Assists. Sein Stammverein ist der deutsche Bundesligist Borussia Mönchengladbach.

"Natürlich bin ich sehr enttäuscht"

Die Nicht-Berücksichtigung von Dragovic, der am Sonntag mit Roter Stern Belgrad serbischer Meister wurde, war sicher die größte Überraschung. Der 31-Jährige hatte zuletzt beim Test-2:2 gegen Schottland in Wien Ende März seinen 100. Einsatz im ÖFB-Team absolviert. Nur noch drei Partien fehlen ihm auf Rekordspieler Andreas Herzog (103). "Wir alle wissen, was wir an Drago haben und schätzen ihn. Aber auf dieser Position haben wir auch eine überdurchschnittlich hohe Qualität und Quantität", sagte Schöttel.

Dragovic holte am Sonntag mit Roter Stern den serbischen Meistertitel und spielt am Donnerstag das Cupfinale. "Anschließend möchte ich die vergangenen Tage in Ruhe aufarbeiten und verdauen. Natürlich bin ich sehr enttäuscht. Gerade weil es ein Neustart ist, hätte ich mich gerne gezeigt und versucht mich im Training aufzudrängen. Wir werden sehen, wie sich alles weiterentwickelt, dem Nationalteam wünsche ich jedenfalls viel Erfolg", teilte Dragovic der APA mit.

Philipp Lienhart (25 Jahre) bringt laut Schöttel schon über Jahre Leistung beim deutschen Bundesligisten SC Freiburg, der 2022 mit Cup-Finale und Platz sechs in der Liga aufzeigte. Kevin Danso (23) habe in der französischen Ligue 1 im Lens-Dress auf Anhieb reüssieren können und Salzburgs Maximilian Wöber (24) etwa auch auf Champions-League-Ebene sein Können gezeigt. Auch Conference-League-Finalist Gernot Trauner (Feyenoord) schaffte es nach über einem Jahr wieder in den Kader. "Es ist der Zeitpunkt da, dass sich der Teamchef im Training und Spiel diese Spieler anschauen will, deswegen ist die Entscheidung so gefallen", erläuterte Schöttel.

Rangnick und auch er selbst hätten mit Dragovic persönlich telefoniert. "Er war enttäuscht, weil er gerne dabei gewesen wäre, ich kann seine Enttäuschung auch verstehen", so der 55-Jährige. Weniger überraschend kam das Fehlen von Baumgartlinger, der es wegen seiner Knie-Operation nur auf sechs vor allem Kurzeinsätze für Leverkusen in der Liga brachte. "Er ist noch immer unser Kapitän. Er hatte sehr viel Verletzungspech, hat am Schluss gerade einmal eine Stunde gespielt. Wenn du gegen den Weltmeister, Vize-Weltmeister und EM-Halbfinalisten spielst, ist das der falsche Zeitpunkt, um Spieler einzuberufen, die nicht zu 100 Prozent fit sein können", erläuterte Schöttel.
 

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