Schöttel klärt auf

Wien gegen Red Bull: Zwei Gruppen als ÖFB-Problem

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ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel spricht über zwei Gruppierungen im Nationalteam, die verschiedene Auffassungen im taktischen Bereich haben. Der Foda-Nachfolger muss mit dieser Thematik umgehen können.

"Wir sind sehr enttäuscht. Wir haben ein großes Ziel, dass wir uns vor langer Zeit gesetzt haben, nicht erreicht", sagte  ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel nach dem 1:2 in Wales. Mit dem Verpassen der WM läuft der Vertrag von Teamchef Franco Foda am 31. März aus. Schöttel muss einen Nachfolger finden. Auf den kommt aber keine leichte Aufgabe zu, wie der 54-Jährige verrät ...

"Teamchef muss mit dieser Situation umgehen können"

Das Problem: In unser Nationalmannschaft gibt es - zumindest was das Taktikverständnis betrifft - zwei Fraktionen. "Wir haben vehement diese Red-Bull-Thematik. Diese Spieler spielen extrem schnell gegen den Ball. Das Körperliche steht im Vordergrund. Dann haben wir eine andere Gruppe, eher die Wiener Ecke. Die haben ihre Erfolge anders gefeiert", sagt Schöttel und betont: "Der Teamchef muss mit dieser Situation umgehen können."

In der Red-Bull-Fraktion sind unter anderem Spieler wie Marcel Sabitzer, Konrad Laimer, Andreas Ulmer, Stefan Lainer oder Valentino Lazaro. Alle haben schon bei Salzburg oder Leipzig gespielt - oder spielen nach wie vor dort. Sie haben die Red-Bull-DNA, kennen und lieben das Gegenpressing.

"Alaba hat den Ball gerne am Fuß"

Und in der Wiener Ecke? "Dass David Alaba den Ball gerne am Fuß hat ist klar. Marko Arnautovic hat aufgrund seiner Kreativität immer anders gespielt. Auch ein Christoph Baumgartner oder ein Florian Grillitsch haben nicht so diese Red-Bull-DNA", sagt Schöttel.

Er betont: "Wir haben bei der Nationalmannschaft nicht die Zeit um die Abläufe so exakt hinzubekommen. Mann kann nicht zehn Red-Bull-Spieler hinstellen und sagen: Es wird funktionieren."

"Man muss nicht immer Best-Friends sein"

Schöttel weist darauf hin, dass es bei den beiden Fraktionen nur sportlich unterschiedliche Auffassungen gibt: "Man muss nicht immer Best-Friends sein. Wobei das bei uns aber eigentlich eh der Fall ist.

Über die Anforderungen an den neuen Teamchef sagt er: Ich gehe komplett offen in die Gespräche. Ich habe die Thematik angesprochen. Damit muss er sich zurechtfinden. Wir wünschen uns alle das Gleiche: Wir wollen Ergebnisse sehen und schönen Fußball spielen."

 

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