Kärntner hoffen noch auf Platz 4

Pacult will mit Klagenfurt Salzburgs Meister-Party crashen

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Wie im Vorjahr wird Red Bull Salzburg nach einem Heimspiel gegen Austria Klagenfurt den Meisterteller überreicht bekommen. Die Feier ist vorbereitet, doch die Bullen sind gewarnt: Im Vorjahr crashten die unangenehmen Kärntner mit einem 1:1 beinahe die Titelparty.

Alexander Walke vollzieht am Sonntag (ab 17 Uhr im Sport24-Liveticker) den fliegenden Wechsel vom Tribünengast ins Tor. Der bald 40-jährige Goalie wird sein Abschiedsspiel für Salzburg in der Startelf bestreiten. Das kündigte Salzburg-Coach Matthias Jaissle am Freitag an. "Zu diesem besonderen Anlass lasse ich mir bei meiner Aufstellung ausnahmsweise in die Karten schauen." Wie lange Walkes 228. Pflichtspieleinsatz für Salzburg dauern wird, blieb offen. "Mit 40 Jahren schafft er es nicht mehr 90 Minuten, deshalb kriegt er einen vorzeitigen Abgang", schmunzelte der um fünf Jahre jüngere Trainer.

Walke stand seit 2010 - mit einer kurzen Unterbrechung - in Salzburg unter Vertrag und feierte dort elf Meister- und neun Cuptitel. Seit 2019/20 fungierte er nur noch als Edelreservist. Sein bisher letztes Spiel absolvierte er am 8. Mai 2022 beim 4:0 gegen den WAC. Dem Club bleibt er erhalten. Der gebürtige Ostdeutsche wird künftig verstärkt in der Akademie als Tormanntrainer eingebunden.

"Es reicht jetzt einfach. Es ist eine Veränderung, aber ich möchte nicht von Traurigkeit sprechen", sagte Walke, der zuletzt als Teamkollege beinahe Ziehvater war. "Ich hatte mit den Jungs immer eine Gaudi. Ich habe jede Sekunde genossen - egal wie alt die Spieler oder die Trainer waren." Jaissle bedankte sich fast überschwänglich für die offenbar friktionsfreie Zusammenarbeit mit dem als Wortführer in der Kabine geltenden Walke. "Ich kann mir kaum vorstellen, dass es bei anderen Vereinen einen Torwart auf der numerischen Dreierposition gibt, der diese so mit Leben füllt."

Pflichtaufgabe vor Krönung

Nach der gegen Sturm fixierten Meisterschaft wurde bei Salzburg erst wieder am Donnerstag und Freitag, da aber durchaus intensiv, trainiert. Die "Pflichtaufgabe" (Jaissle) Klagenfurt soll ernst genommen werden. "Klagenfurt hat zuletzt aufgezeigt, aber wir wollen uns mit einem Sieg von den Fans verabschieden", kündigte Jaissle an. In der Vorsaison ging dasselbe Ansinnen schief. Erst in der 93. Minute verhinderte Sekou Koita mit seinem Tor zum 1:1 gegen Klagenfurt die Heimpleite.

Heute wie damals rangierten die Kärntner auf Rang sechs. Diesmal aber wittern sie bei noch zwei ausstehenden Runden die Chance auf die Qualifikation für den Europacup. Drei Punkte fehlen auf den Vierten Austria, zwei auf Rapid. Am kommenden Samstag kommt es zum direkten Duell in Klagenfurt. Der Vierte der Meistergruppe spielt in der 3. Runde der Qualifikation zur Conference League. Der Fünfte kämpft in einem Play-off gegen ein Team der Qualifikationsgruppe, der Sechste geht bei der Vergabe der Europacup-Startplätze leer aus.

"Die Saison ist ein großer Erfolg und das kann uns auch keiner mehr nehmen. Jetzt geht es darum, das Beste herauszuholen", bekundete Thorsten Mahrer. Klagenfurts Kapitän rechnet sich auch in Salzburg Chancen aus. "Ich glaube daran, dass wir für eine Überraschung sorgen können." Das Heimspiel in der Meistergruppe verlor die Austria mit 0:3.

Pacult will die Party crashen

Peter Pacult steht der Sinn nach einem "heißen Fight". "Bisher war es so, dass sich auch die Großen gegen uns recht schwergetan haben, weil wir hart arbeiten, kompakt stehen, die Räume zustellen und die wenigen Möglichkeiten gut nutzen können." Der Trainer-Haudegen strich den Willen seiner Mannschaft heraus. "Sie nimmt in dieser Meistergruppe als klarer Außenseiter jede Herausforderung an und wird das auch in Salzburg und gegen Rapid wieder tun. Dann schauen wir mal, was unter dem Strich für uns herausspringt."

Für Salzburg ist die Saison mehr oder weniger bereits erledigt. "Es ist eine Last abgefallen", sagte Freund angesichts des "speziellen" Titels. "Es ist alles angerichtet für eine coole Meisterparty." Die findet diesmal gleich im Anschluss am Stadionvorplatz statt. Zuvor wird die Mannschaft vor ausverkauftem Haus im in Schwarz-Gold gehaltenen Sondertrikot auflaufen.

Daten & Fakten zum Spiel

Red Bull Salzburg - SK Austria Klagenfurt
Wals-Siezenheim, Red Bull Arena
Schiedsrichter: Ciochirca
Bisherige Saisonergebnisse: 2:0 (h), 1:0 (a), 3:0 (h)

Salzburg: Walke - Dedic, Solet, Pavlovic, Ulmer - Seiwald - Capaldo, Gloukh, Kameri - Koita, Sesko
Es fehlen: Gourna-Douath (gesperrt), Sucic, Guindo, Onguene (alle Knie), Fernando, Omoregie (beide Rücken), Okafor (Mittelfuß), Van der Brempt (Oberschenkel), Tijani (Schulter)
Fraglich: Bernardo (Rücken)

Klagenfurt: Menzel - Gkezos, Mahrer, N. Wimmer - Blauensteiner, Demaku, Benatelli, Cvetko, Schumacher - Irving, Soto
Es fehlen: Straudi (Seitenbandriss), Binder (Adduktoren)

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