Torarme Bundesliga

Rapid nur remis, Austria-Pleite gegen KSV

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Und: Austria vom letzten Planeten - 0:1-Blamage gegen Kapfenberg.

Das torlose Remis wird für Rapid in der Fußball-Bundesliga zum Standard-Resultat. Auch die Auswärtspartie der Hütteldorfer am Samstag gegen Sturm Graz brachte ein 0:0 und damit das gleiche Ergebnis wie die ersten beiden Frühjahrsspiele sowie fünf der vergangenen sechs Spiele des Rekordmeisters. Immerhin sind die Wiener bereits seit zwölf Runden ungeschlagen und behielten die Tabellenführung, während der Titelverteidiger das 14. Heimspiel en suite ohne Niederlage überstand. Die "Blackies" kassierten in diesem Jahr noch kein Gegentor und liegen als vorläufiger Zweiter weiterhin drei Punkte hinter Rapid.

Der Schlager der 22. Runde vermochte die hohen Erwartungen in praktisch keiner Phase zu erfüllen. Die Gastgeber präsentierten sich in der ersten Hälfte harmlos, Rapid kam wenigstens zu zwei halbwegs guten Möglichkeiten. In der 22. Minute scheiterte Guido Burgstaller mit einem Schuss aufs kurze Eck an Cavlina, drei Minuten später traf Thonhofer nach einem sehenswerten Freistoßtrick der Gäste nur die Brust des Sturm-Goalies. Außerdem flog ein Pichler-Volley relativ knapp am Tor vorbei (37.).

Erst nach dem Seitenwechsel wurde Sturm initiativer, mehr als ein Schuss von Bodul aus guter Position weit über die Latte (52.) schaute vorerst jedoch nicht heraus. Gefährlich wurde es auch in der 59. Minute, denn Tormann Königshofer hatte bei einer harmlosen Flanke von Kainz große Probleme.

20 Minuten vor Schluss feierte Ex-Austrianer Okotie sein Comeback in der Bundesliga, konnte dem Spiel aber nicht seinen Stempel aufdrücken. Dafür kam Bodul in der 74. Minute einem Torerfolg nahe, doch sein Schuss aus kurzer Distanz wurde abgeblockt. Drei Minuten später hatte der eingewechselte Nuhiu den Matchball für Rapid auf dem Fuß, als er nach einem Eckball aus wenigen Metern daneben schoss. Die letzten Minuten blieben ohne Höhepunkte, weshalb Teamchef Marcel Koller bei all seinen vier Bundesliga-Stadionbesuchen in diesem Jahr ein 0:0 zu sehen bekam.

SK Sturm Graz - SK Rapid Wien Endstand 0:0. UPC-Arena, 14.251, Hameter.

  • Sturm: Cavlina - Standfest, Feldhofer, T. Burgstaller, Popkhadze - P. Wolf (79. Ehrenreich), Weber, Säumel, Kainz - Szabics (71. Okotie), Bodul (94. Haas)
  • Rapid: Königshofer - Thonhofer, Sonnleitner, Pichler, Katzer - Heikkinen, Prager (60. Kulovits) - Trimmel (69. Nuhiu), Hofmann (89. Alar), Drazan - G. Burgstaller
  • Gelbe Karten: Popkhadze, Feldhofer, Kainz, P. Wolf bzw. Prager, Pichler, Thonhofer
  • Die Besten: Säumel, Standfest bzw. Hofmann, Drazan

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Der Kapfenberger SV hat bei seinem Frühjahrsstart in der österreichischen Fußball-Bundesliga ein kräftiges Lebenszeichen von sich gegeben. Das Schlusslicht feierte am Samstag bei der Wiener Austria einen überraschenden 1:0-Sieg, hat aber nach dem ersten Auswärtssieg in dieser Saison weiter zehn Punkte Rückstand auf den rettenden neunten Platz.

Nathan Junior erzielte per Elfmeter (45.) den entscheidenden Treffer zum ersten KSV-Auswärtssieg bei der Austria seit 57 Jahren. Die Austria enttäuschte dagegen auf allen Linien, konnte eine numerische Überlegenheit in der zweiten Hälfte nach dem Ausschluss von Babangida (45+1) nicht nützen und rutschte in der Tabelle auf den vierten Platz zurück. Pech hatten die Violetten allerdings in der 55. Minute, als ein regulärer Treffer von Alexander Grünwald wegen vermeintlichen Abseits nicht anerkannt wurde.

Der KSV stand vor seinem verspäteten Frühjahrsstart wegen gleich zwei wetterbedingten Absagen unter Druck. Durch den 1:0-Auswärtssieg von Mattersburg bei der Admira im Nachmittagsspiel betrug der Rückstand des Schlusslichts auf die Burgenländer und Wr. Neustadt beim Anpfiff satte 13 Punkte. Entsprechend offensiv legte Trainer Thomas von Heesen bei seinem Bundesliga-Debüt die Spielanlage an. Mit vier der acht Neuzugänge in der Startelf präsentierte sich Kapfenberg nicht wie der Abstiegskandidat Nummer eins.

Auch die Austria hatte ein neues Gesicht. Trainer Ivica Vastic stellte gegenüber dem torlosen Derby an vier Positionen um und wies Kienast, Liendl, Gorgon und Leovac nur einen Platz auf der Ersatzbank zu. Für Roland Linz blieb sogar wieder nur ein Sitz auf der Tribüne. "Ich habe nicht das Gefühl bekommen, dass er unbedingt in die Mannschaft will", begründete Vastic seine Entscheidung.

Doch auch die neuformierte Austria-Elf konnte die Lücke nicht schließen, die die Abgänge von Zlatko Junuzovic und Nacer Barazite gerissen hat. Die Heimischen hatten wie schon in den vorangegangenen zwei Frühjahrspartien Probleme im Spielaufbau. Gute Aktionen sahen die knapp über 7.000 Zuschauer in der ersten Hälfte nur selten, die wenigen Chancen vergaben Simkovic (18.), Dilaver (24.) und Tadic (36.). Schon nach rund 35 Minuten setzte daher das erste Pfeifkonzert ein.

Doch es kam noch schlimmer. Eine Pitter-Flanke sprang Margreitter im Strafraum an den Arm, Schiedsrichter Thomas Gangl entschied zurecht auf Elfmeter (43.). Nathan Junior verwertete sicher, da aber Lovin zu früh in den Strafraum gelaufen war, ließ Gangl den Strafstoß wiederholten. Auch im zweiten Versuch behielt der junge Brasilianer die Nerven und schoss ins selbe Eck zur Kapfenberger Führung ein (45.). Allerdings gab es noch vor dem Pausenpfiff einen herben Rückschlag für die Gäste. Der technisch starke Babangida musste nach dem zweiten unnötigen Foulspiel mit Gelb-Rot vom Feld (45+1).

Die Austria kam mit viel Elan aus der Kabine und schnürte in der zweiten Hälfte den dezimierten Gegner ein. In der 55. Minute brachte Alexander Grünwald den Ball nach Tadic-Kopfball auch im Tor unter, Schiedsrichter-Assistent Roland Riedel aber entschied zu Unrecht auf Abseits. Weitere gute Chancen durch Tadic (67.), Liendl (70. und 75./Freistoß), Kienast (70.) und Klein (90.) blieben jedoch ungenützt und damit auch die Chance, mit Tabellenführer Rapid an Punkten gleichzuziehen.
 

Austria Wien - Kapfenberger SV Endstand 0:1 (0:1). Wien, Generali-Arena, 7.122, SR Gangl.

  • Tor: 0:1 (45.) Nathan (Handelfmeter)
  • Austria: Lindner - Dilaver (46. Gorgon), Margreitter, Ortlechner, Suttner - Holland (63. Liendl), A. Grünwald (63. Kienast) - Klein, Jun, Simkovic, Tadic
  • Kapfenberg: R. Wolf - Pitter, Gerson, Schönberger, Prettenthaler, Babangida, Grgic, Lovin (92. Taboga), Sencar, Elsneg (87. Vulin), Nathan
  • Gelb-Rot: Babangida (45.+1, wiederholtes Foulspiel)
  • Gelb: Margreitter bzw. Lovin
  • Die Besten: Klein, Simkovic bzw. Wolf, Gerson, Nathan

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Zum dritten Mal in Folge hat es im Duell des SC Wiener Neustadt mit dem FC Wacker Innsbruck im Stadion in der Giltschwertgasse keinen Sieger gegeben. Nach dem 2:2 in der vergangenen Saison und dem 0:0 im Herbst trennten sich die beiden Tabellennachbarn am Samstagabend in der 22. Runde der Fußball-Bundesliga in Wiener Neustadt vor 2.200 Zuschauern neuerlich torlos. Die Innsbrucker zogen damit nach Punkten mit dem Tabellensechsten Admira gleich und hielten den Vier-Punkte-Abstand auf die auf Rang acht liegenden Niederösterreicher.

In einer tempo- und chancenarmen Partie hatten die Gastgeber den deutlich besseren Beginn. Ein Schuss von Daniel Wolf wurde hauchdünn neben das Tor abgewehrt (8.), zudem machte sich Wacker-Goalie Szabolcs Safar bei einem Abschluss von Serkan Ciftci lang (17.). Die Truppe von Chefcoach Peter Stöger hatte damit aber vorerst ihr Pulver verschossen. Die Innsbrucker kamen mit Fortdauer der ersten Hälfte zumindest etwas besser ins Spiel, blieben aber ebenso vollkommen harmlos.

Auch nach dem Seitenwechsel verabsäumten es beide Teams, mehr Risiko zu nehmen, schienen mit dem Punktgewinn zufrieden. So plätscherte die Partie dahin, ehe Wolf (Safar hielt) und der eingewechselte Danijel Prskalo (Martin Svejnoha rettete vor der Linie/jeweils 84.) den Siegestreffer auf dem Fuß hatten. Immerhin blieben beide Mannschaften dadurch im Frühjahr ungeschlagen. Die Niederösterreicher hatten gegen Rapid in der ersten Runde zu Hause ebenfalls 0:0 gespielt, die Innsbrucker in ihrer ersten Frühjahrspartie vergangene Woche vor eigenem Publikum gegen die Admira mit 2:1 gewonnen.

Ein Remis hatte sich auch schon vor der Partie angekündigt, traf doch jenes Team mit den meisten Heimremis (Wiener Neustadt/7) auf jenes mit den meisten Auswärtsunentschieden (Innsbruck/7). Die Niederösterreicher haben jetzt schon in den vergangenen acht Ligaspielen nur einmal verloren, die seit fünf Runden ungeschlagenen Innsbrucker gar in den vergangenen neun.

SC Wiener Neustadt - FC Wacker Innsbruck Endstand 0:0. Stadion Wiener Neustadt, 2.200, SR Muckenhammer.

  •  Wr. Neustadt: Siebenhandl - Klapf, Maak, Madl, A. Schicker, Stanislaw - Pollhammer, D. Wolf, Saurer (67. Prskalo), Evseev (69. Felix) - Ciftci (75. Lindner)
  • Innsbruck: Safar - Dakovic, Bea, Svejnoha, Hauser - Abraham - Schütz (79. Ildiz), Merino, Hackmair (51. Burgic), Wernitznig - Perstaller (68. Schreter)
  • Gelbe Karten: Schicker, Felix bzw. Wernitznig
  • Die Besten: Ciftci, D. Wolf bzw. Safar
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