Alaba spielte "wie Ribery". Ivanschitz bei Cup-Thriller "knapp am Herzinfarkt".
Österreichs Neo-Fußball-Teamchef Marcel Koller hat am Nationalfeiertag seine Tournee zu den Teamkandidaten fortgesetzt und am Abend Emanuel Pogatetz bzw. Andreas Ivanschitz
und Julian Baumgartlinger im deutschen Cup
-Spiel Hannover 96 - FSV Mainz (0:1 n.V.) auf die Beine geschaut. Am Donnerstag beobachtete der Schweizer das Training der Rheinhessen und hatte danach ein Gespräch mit Ivanschitz und Baumgartlinger zum Kennenlernen geplant.
Ivanschitz als Stürmer
Während der Ex-Austrainer erst in der 104. Minute zum Einsatz kam, avancierte Ivanschitz zum Goldschützen. Erst in der 76. Minute eingewechselt, war er gemeinsam mit dem in toller Form befindlichen Torhüter Christian Wetklo, der kurz vor Abpfiff der Verlängerung einen etwas umstrittenen Elfer von Ya Konan hielt, der Pokal-Held. Der Burgenländer, der praktisch als Stürmer mit allen Freiheiten und nicht wie zuletzt auf der 10er-Position aufgeboten wurde, spitzelte den Ball in der 93. Minute ins Netz.
Negativlauf beendet
Damit beendete der ÖFB-Teamheimkehrer die schwarze Serie mit acht sieglosen Partien der Mainzer. "Ich war knapp vor dem Herzinfarkt", gestand Ivanschitz nach dem Cup-Krimi mit Happy End. Er und Wetklo, der in der Liga heuer bisher noch keine Sekunde gespielt hat, weil dort Heinz Müller die Nummer 1 ist, wurden vom Fachmagazin "kicker" (Donnerstag-Ausgabe) mit den Noten 2 bzw. 1 und damit zu den besten Spielern auf dem Feld gekürt.
Der Jubel im Lager der Gäste war groß, die Spieler und Trainer Thomas Tuchel haben alles richtig gemacht. Der Coach hatte gegenüber der Liga seine Elf auf mehreren Positionen geändert und auch eine ungewöhnliche Anreise gewählt, indem der Flug nach Niedersachsen erst am Spieltag angetreten worden war. "Dieser Sieg war auch für die Stimmung extrem wichtig. Jetzt müssen wir den Schwung im Heimspiel am Samstag gegen Werder Bremen mitnehmen", meinte Ivanschitz.
Selbstkritik bei Hannover
Pogatetz, der vom "kicker" 3,5 bekam, und Co. können sich nach der Dreifach-Belastung jetzt auf die Bundesliga und Europa League konzentrieren. "Wir sind zwar national oben dran, aber das Spiel hat gezeigt, dass wir keine Spitzenmannschaft sind", sagte Mirko Slomka. Am Samstag können seine Mannen den Pokal-Frust in Mönchengaldbach gegen die Borussia verarbeiten. Die "Mönche" zitterten sich in Heidenheim nach 120 torlosen Minuten dank eines 4:3 im Elferschießen ins Achtelfinale. Martin Stranzl erzielte den vierten Penalty der Gäste.
Alaba wie Ribery
Rekordmeister Bayern München hat sich das 1:2 vom Wochenende in Hannover mit dem 6:0-Heimerfolg gegen Zweitligisten FC Ingolstadt von der Seele geschossen, wobei sich mit Nils Petersen (zwei Tore) und David Alaba (1) zwei Offensivkräfte ganz besonders in Szene setzten. "Sie wirbelten in der zweiten Spielhälfte fast schon so sehenswert wie normalerweise Mario Gomez und Franck Ribery und empfahlen sich für ernstzunehmendere Aufgaben", schrieben deutsche Medien.
"Spieler des Spiels"
Vor allem der Österreicher beeindruckte. Der "kicker" gab ihm die Note zwei und kürte ihn zum "Spieler des Spiels". Außerdem schrieb er über den Jungspund: "Quirlig, schnell und dribbelstark war der 19-Jährige der Gewinner". Der Trainer des offensiven Mittelfeldspielers stand den Medien um Nichts nach: "Er hat ein außergewöhnliches Talent, Engagement und Herz", sagte Jupp Heynckes - und pries den Wiener prompt als "Juwel".