Deutschland

Van Gaal nach Remis: "Keine Roboter"

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Bayern-Coach zeigt nach Remis gegen Nürnberg Verständnis für seie Stars.

Der FC Bayern München hat am Samstag mit dem 1:1-Auswärtsremis beim abstiegsbedrohten 1. FC Nürnberg wichtige Punkte im Titelkampf der deutschen Fußball-Bundesliga liegen gelassen. Coach Louis van Gaal war trotzdem mit der Performance seiner Truppe zufrieden. "Wir haben eines unserer besten Spiele in diesem Jahr gemacht", analysierte der Niederländer.

Einziges Manko des Rekordmeisters, der zumindest bis zu den Sonntagsspielen wieder die Tabellenführung übernahm, war die Chancenauswertung. "Wir haben leider die Tore nicht gemacht. Meine Spieler sind aber auch nur Menschen und keine Roboter", betonte Van Gaal.

Der 58-jährige Chefcoach der Bayern war zuvor noch mit einem "Sky"-Reporter aneinandergeraten. "Sie können nicht sagen, dass Bayern München schlecht gespielt hat. Das kann nicht wahr sein, das ist unglaublich", kritisierte Van Gaal den Fernsehmann. Sein Team habe "viel besser gespielt als gegen Fiorentina. Aber da haben wir 2:1 gewonnen und dann sagt man nichts."

Die Bayern verpassten damit den zehnten Bundesliga- sowie 14. Pflichtspielsieg in Folge, sind aber bereits seit 16 Bundesligaspielen ungeschlagen, was ihnen zuletzt in der Meister-Saison 2005/06 gelungen war. Sargnagel der Münchner, die durch Thomas Müller in Führung gingen (38.) und bei denen David Alaba auf der Bank saß, war Ilkay Gündogan. Der 19-Jährige nutzte in der 54. Minute die erste Chance der Hausherren zum Tor. "Das ist natürlich ein überragendes Gefühl", sagte der Torschütze nach seinem ersten Bundesligatreffer.

Zufrieden war auch Nürnberg-Coach Dieter Hecking, dessen Defensivtaktik voll aufging. "Gott sei Dank haben wir den ersten Fehler von Bayern sofort bestraft. Wir haben uns über die Leidenschaft den glücklichen Punkt verdient, der gut ist für Moral und Selbstvertrauen", meinte der Nürnberg-Trainer. Hinten habe man alles richtig gemacht. "Leider haben wir im Spiel nach vorne keinen Mut gehabt", fügte Hecking hinzu.

In Köln stand Stuttgart-Stürmer Cacau im Mittelpunkt des Geschehens, der 28-Jährige erzielte beim 5:1-Auswärtserfolg einen Viererpack. "Ich habe mich so auf das Spiel gefreut. Ich war richtig heiß", sagte der deutsche Teamspieler, der zuvor drei Wochen verletzungsbedingt gefehlt hatte. Lob erhielt Cacau von seinem Coach Christian Gross. "Er hat sich in die Herzen gespielt und die Spielfreude personifiziert", sagte der Schweizer.

Nach dem torlosen Österreicherduell Andreas Ivanschitz (FSV Mainz 05) - Christian Fuchs (VfL Bochum) waren beide Trainer zufrieden, Mainz-Coach Thomas Tuchel kritisierte allerdings die Fans für ihre hohe Erwartungshaltung. "Die Mannschaft hat alles versucht. Da ist es schade, wenn sie ausgepfiffen wird. Das hat sie sich nicht verdient, die Bundesliga ist kein Wunschkonzert", sagte Tuchel, der Ivanschitz erst in der 67. Minute eingewechselt hatte.

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