RAI verzichtet auf Wiederholungen strittiger Szenen.
In Italien geht eine Ära zu Ende. Erstmals seit 43 Jahren wird künftig während Fußball-Übertragungen des öffentlich-rechtlichen TV-Senders RAI auf Wiederholungen verzichtet - Tore und Ausschlüsse ausgenommen. Strittige Szenen von Matches würden nicht mehr gezeigt, erklärte Chefredakteur Eugenio de Paoli, um ständige Polemik über Entscheidungen der Schiedsrichter zu vermeiden.
Gewonnene Sendezeit
Die penible Kontrolle aller heiklen Phasen
und das Anprangern der Schiedsrichter nähre ständigen Streit, ohne dass man
Einfluss auf den Ausgang nehmen könne, meinte De Paoli. Die gewonnene
Sendezeit will man für Analysen der Taktik nützen. Die Sender Sky und
Mediaset, die mehr Fußball übertragen, haben keine derartigen Pläne.
Beschluss von RAI
Der Beschluss von RAI gilt als revolutionär.
Seit 1967 wurde bei Fußballsendungen der RAI stets auf die "Moviola"
zurückgegriffen, Italien gilt als Mutterland des "Instant Replay".
Zeitlupen-Aufnahmen
Der zur UEFA gewechselte ehemalige
italienische Schiedsrichterkoordinator Pierluigi Collina hatte sich in den
vergangenen Jahren immer wieder über die Zeitlupen-Aufnahmen beklagt. "Ich
habe nichts gegen das Instant Replay an sich, sondern dagegen, wie es
eingesetzt wird", meinte Collina.