Am Sonntag stand die 327. Auflage des großen Wiener Derby am Programm.
Die Erwartungen waren groß, das Allianz Stadion völlig ausverkauft. Rapid ist in diesem Haus gegen die Austria sieglos, zwei Niederlagen, zwei Remis. Man könnte durchaus von einem Heimfluch sprechen, muss man aber nicht. Kapitän Stefan Schwab stellte schon im Vorfeld klar: "Das kann man ändern." Alexander Grünwald, Kapitän bei der Austria, rechnete jedenfalls mit "einem großen Spiel". Und dieses große Spiel fand dann auch tatsächlich statt. Beide Mannschaften agierten mit offenem Visier und zeigten ausgesprochen gelungene Spielzüge. Doch was am Ende des Stadt-Duells geschehen ist, hat nichts mit dem Sport zu tun.
Fan-Ausschreitungen überschatten gutes Wiener Derby
Einmal mehr kam es zu Fan-Ausschreitungen nach einem Wiener Derby. Nachdem die Wiener Austria am Sonntagnachmittag gegen Rapid Wien knapp mit 1:0 gewann, stürmten Rapid-Fans auf den Platz und liefen in Richtung Gästesektor. Zuerst versuchten Ordner die wütenden Rapid-Fans zu besänftigen, doch letztlich konnten nur die Polizisten das Schlimmste verhindern. Insgesamt gab es zwei schwerverletzte und zwei leichtverletzte Beamte sowie zwei Festnahmen, berichtet die Wiener Polizei.
Weitere Delikte vor dem Stadion
Nachdem die Fans erfolgreich zurückgedrängt wurden, sicherte die Polizei den Austria-Sektor mit einem Großaufgebot. Auch vor dem Stadion mussten feiernde Anhänger der Veilchen durch zahlreiche Polizisten geschützt werden. Wie es zu den Verletzungen der Beamten kam, war zunächst unklar. Bei den Festnahmen ging es in einem Fall um strafrechtlich Relevantes, im anderen um verwaltungsrechtliche Delikte.
Wie lange ist Djuricin noch Trainer bei Rapid Wien?
Noch vor dem Derby spürte der Coach nach eigenen Angaben die Unterstützung von Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel, der über die Fan-Aktion mit den „Gogo raus“ Ausrufen ebenfalls verwundert war. “Klar fragt man sich hin und wieder, was passiert da eigentlich genau. Wenn man genauer hinsieht, weiß man vielleicht auch, wieso das eine oder andere Resultat zustande gekommen ist. Wenn von außen analysiert wird, dass es von einer Person abhängt, ist das eine Meinung, die ich nicht teilen kann”, erklärte der Schweizer. Die Proteste seien “wenig nachvollziehbar”. Nach dem verlorenen Derby wird die Situation für Trainer und Vorstand auf keinen Fall einfacher. Der Druck steigt und Djuricins Trainer-Stuhl wackelt gewaltig.