Verlorener WM-Kampf

Ecclestone stichelt gegen Ferrari

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Ex-Formel-1-Boss: 'Vettel spürte nicht den Rückhalt, den er gebraucht hätte'.

Der ehemalige Formel-1-Chef Bernie Ecclestone gibt Ferrari die Schuld am Leistungsabfall von Sebastian Vettel im WM-Kampf mit Lewis Hamilton. "Vettel spürte nicht den Rückhalt, den er gebraucht hätte. Er hatte darunter zu leiden. Ich glaube, er war allein", sagte der Brite, der am Sonntag 88 Jahre alt geworden ist, der deutschen Zeitung "Bild am Sonntag".

"Ferrari war nicht so stark, wie sie hätten sein können. Sie hätten es schaffen können. Da spielt aber viel Politik eine Rolle", meinte Ecclestone. Eine Ursache für die deutlich schwächere zweite Saisonhälfte des Deutschen und der Scuderia ist für Ecclestone der Tod des ehemaligen Ferrari-Chefs Sergio Marchionne Ende Juli.

Tod von Marchionne als Mitgrund

Marchionne hatte auch öffentlich immer wieder Kritik an Team und Fahrern geübt und alle zusammen in die Pflicht genommen, der Marke zum Erfolg zu verhelfen. "Ich glaube, dass nach dem Tod von Sergio Marchionne vieles nicht mehr so lief, wie es hätte laufen sollen. Er war ein starker Mann, respektiert. Man hat diese Führung stark vermisst", sagte Ecclestone.

Im Gegensatz zu Vettel, der mit eigenen Fehlern auch zum deutlichen Rückstand auf Titelverteidiger Hamilton bis zum Grand Prix von Mexiko am (heutigen) Sonntag beitrug, spüre der Brite bei Mercedes das Team "einhundert Prozent" hinter sich, urteilte Ecclestone. Er lobte aber auch Hamilton selbst: "Dieser Kerl ist einfach phänomenal. Er ist einfach der Beste – und zwar auf vielen Ebenen."

Hamilton sei die Attraktion in einer Zeit, in der die Formel 1 nach Meinung von Ecclestone nicht so spannend sei. Ecclestone war beim Verkauf der Motorsport-Königsklasse an den US-Konzern Liberty Media Anfang 2017 aus dem Geschäft ausgeschieden, das er selbst federführend aufgebaut hatte.

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