Formel 1

Ex-Honda-Team vor Rettung

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Das Rettungspaket für das ehemalige Formel-1-Team von Honda ist fast geschnürt, doch Wunschpartner Mercedes zögert noch.

Dank der Hilfe von brasilianischen Sponsoren und sogar von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone rechnet der Rennstall britischen Medien zufolge inzwischen fest mit einem Start beim Saisonauftakt in Melbourne Ende März.

Motorendeal als Knackpunkt
Für den geplanten Motoren-Deal mit Mercedes-Benz verlangt der schwäbische Autobauer allerdings verbindliche Finanzierungs-Garantien. "In Vorleistung werden wir nicht gehen. Wir werden Geld verdienen, sollte diese Übereinkunft getroffen werden", betonte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug am Sonntag.

Vorbereitungen laufen
Seit dem überraschenden Rückzug des japanischen Auto-Herstellers Honda nach der Vorsaison sucht das in England beheimatete Team nach neuen Partnern, um doch in der Königsklasse weiterfahren zu können. Nun habe die Rennstall-Führung die notwendigen Mittel aufgetrieben und die 700 Mitarbeiter angewiesen, die Vorbereitungen für den Grand Prix von Australien voranzutreiben, schrieben englische Zeitungen am Wochenende.

Geld aus Brasilien
Ein Konsortium aus Brasilien wolle mehr als 22 Millionen Euro investieren und damit zumindest die Teilnahme an den ersten vier Saisonrennen absichern, berichtete "The Guardian". Als zweiter Pilot sei neben dem Briten Jenson Button der Brasilianer Bruno Senna, Neffe des 1994 in Imola tödlich verunglückten dreifachen Weltmeisters Ayrton Senna, vorgesehen.

Ecclestone hilft
Auch Ecclestone soll dem Rennstall nach Informationen der "Times" finanzielle Hilfe zugesagt haben. "Wir haben mit ihnen gesprochen. Was immer auch passiert, wir wollen, dass dieses Team im Geschäft bleibt", wurde der Brite zitiert. Zwar bestätigte der 78-Jährige seine Rolle als Geldgeber nicht, betonte aber: "Wir werden alles tun, was notwendig ist, damit es klappt." Als Mit-Vermarkter der Rennserie ist Ecclestone an möglichst vielen Teilnehmern interessiert. Bisher ist nur der Start von neun Teams gesichert.

Mercedes-Motoren
Auch Mercedes hatte immer wieder Bereitschaft signalisiert, dem Rivalen im Überlebenskampf zur Seite zu stehen. "Wir stehen in Kontakt. Wird die Finanzierung verbindlich garantiert, können wir Motoren liefern", sagte Haug. "Gelingt dies, profitieren das Team um Ross Brawn, die Formel 1 und auch wir."

Angeblich soll Mercedes für die Lieferung der Antriebsaggregate jährlich mehr als acht Millionen Euro fordern. Der Autobauer stattet in der kommenden Saison neben dem eigenen Team um den englischen Weltmeister Lewis Hamilton auch den Force-India-Rennstall mit Motoren aus.

Eine Partnerschaft von Mercedes mit dem Ex-Honda-Team wird auch von McLaren befürwortet. "Wir haben so viel Hilfe und Unterstützung angeboten wie wir können im Interesse des Sports und der Solidarität in der Formel-1-Teamvereinigung, um Honda behilflich zu sein", sagte Martin Whitmarsh, Geschäftsführer und künftiger Teamchef von McLaren. Haug ergänzte: "Das hilft dem Team, der Formel 1 und unserer Kapazitätsauslastung, nachdem in diesem Jahr durch die freiwillige Selbstbeschränkung der FOTA pro Team weniger Motoren gebaut und eingesetzt werden als noch 2008."

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