Durch die Corona-Krise fehlen den Rennställen wichtige Einnahmen. Von den Formel-1-Inhabern wird Hilfe erwartet.
Red-Bull-Teamchef Christian Horner erwartet von den Formel-1-Eigentümern in der Coronavirus-Krise finanzielle Hilfen für von der Pleite bedrohte Rennställe. "Es ist ihr Geschäft, sie müssen entscheiden, wie sie diese Teams am Leben halten, weil sie Teams brauchen, um Rennen zu fahren", zitierte der britische Zeitung "Guardian" den Engländer.
Horner zufolge werde Rechteinhaber Liberty Media "alles tun, was sie können, um sicherzustellen, dass im nächsten Jahr zehn Teams am Start stehen und miteinander konkurrieren". Dies würde auch Zahlungen an die Rennställe einschließen.
Ähnlich sieht das Red Bulls Motorsport-Berater Helmut Marko, der vor allem vor einer gänzlichen Absage der WM 2020 warnte. "Wenn die Saison ausfallen würde, würden für die sechs kleineren Teams gar keine Einnahmen kommen. Ich glaube, das würde für viele Teams das finanzielle Aus bedeuten", sagte der Grazer am Sonntag im ORF-Radio Steiermark.
Alleine deswegen müsste der Rechteinhaber Interesse an einer Austragung der Saison haben. Vor allem kleinere Privatteams sorgen sich um ihr wirtschaftliches Überleben. Eine Reihe dieser Rennställe hat viele Angestellte bereits in Kurzarbeit geschickt. Derzeit sind die Fabriken allesamt geschlossen.
Niedrigere Budgetgrenze wird diskutiert
Die Formel 1 hat wegen der Coronavirus-Pandemie alle Rennen bis einschließlich Juni alle Rennen abgesagt. Die Spitzen der Rennserie diskutieren derzeit über eine weitere Absenkung der bereits beschlossenen Budgetgrenze für 2021. Neben Ferrari sperrt sich vor allem Red Bull dagegen, das Ausgabenlimit noch deutlich mehr zu reduzieren.
"Es geht darum, dass die Teams im Mittelfeld die Top-Teams auf ein Niveau herunterziehen wollen, auf dem sie denken mithalten zu können", sagte Horner. Es werde aber immer Teams an der Spitze und Teams am Ende geben.
Der Red-Bull-Teamchef schlug vor, finanzschwache Teams stattdessen mit Kundenautos zu versorgen. Dann würden diese kein Geld für Forschung und Entwicklung ausgeben müssen. "Wir müssen quer denken und uns nicht nur immer wieder über Zahlen streiten", meinte Horner. In der Formel 1 seien Teams schon in früheren Zeiten mit fertigen Modellen anderer Rennställe gefahren.