Formel 1

Das ist der neue Weltmeister-Bulle

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Max Verstappen nimmt Kurs auf den vierten Titel. Das Formel-1-Weltmeisterteam Red Bull enthüllte in Silverstone den neue RB20. Im Fokus der Präsentation stand aber die Causa Christian Horner.

Mit einer Riesen-Geheimniskrämerei präsentierte Serienweltmeister Red Bull als letztes Team den Boliden für die in zwei Wochen startende F1-Saison. Die auf dem Traditionskurs in Silverstone entstandenen Aufnahmen wurden erst am Abend freigegeben. 

Red Bull Racing präsentiert neues Auto 2024
© Getty
× Red Bull Racing präsentiert neues Auto 2024

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Horner ließ sich Präsentation trotz Vorwürfen nicht entgehen

Dass die heikle Causa um Teamchef Christian Horner dieser Tage mehr interessiert als der neue RB20, mit dem Max Verstappen ab 2. März in Bahrain auf den vierten WM-Titel in Folge losgeht, ist ein kurioses Detail am Rande. Wie berichtet, soll sich der längstdienende Teamchef der Formel 1 einer Mitarbeiterin gegenüber unangemessen verhalten haben. Zu den Vorwürfen hat sich Red Bull bisher nicht konkret geäußert. Horner soll der Mitarbeiterin anzügliche Nachrichten geschickt haben.

Ob das für eine Ablöse reicht, soll dieser Tage geklärt werden. Nach einer Anhörung in London letzten Freitag ruht die Angelegenheit vorerst. Der mit der Sache befasste Anwalt ist, so war hinter den Kulissen zu hören, auf Urlaub. Der 50-jährige Horner, für den die Unschuldsvermutung gilt, scheint die Sache aber aussitzen zu wollen. Verantwortliche der Red Bull GmbH sollen Horner zum Rücktritt geraten haben, um weiteren Schaden für sich und seine Familie zu vermeiden. Auch der Formel-1-Mutterkonzern Liberty Media soll sich gemäß SPORT1 eingeschaltet haben. Als US-Unternehmen reagiert Liberty Media bei möglichen zwischenmenschlichen Entgleisungen und Machtmissbrauch besonders sensibel - Stichwort Weinstein-Affäre. Bei der Präsentation war Horner zumindest noch anwesend. 

Am Mittwoch starten Testfahrten in Bahrain

Die Zeit drängt. Dem Formel-1-Team Red Bull droht eineinhalb Jahre nach dem Tod von Unternehmensgründer Dietrich Mateschitz eine Zerreißprobe. Sollte Titelmacher Horner tatsächlich gehen (müssen), könnte aus dem eigenen Haus der bisherige Red-Bull-Sportdirektor Jonathan Wheatley die Nachfolge antreten. Mit Otmar Szafnauer, Günther Steiner und dem Tiroler Franz Tost sind darüber hinaus aktuell drei langgediente F1-Teamchefs ohne Job.

Am Mittwoch starten die dreitägigen Testfahren in Bahrain, eine Woche später geht auf dem Wüsten-Kurs das erste Training für den F1-Auftakt am 2. März über die Bühne. Bis dahin sollte aus Sicht der Konzernzentrale eine Entscheidung gefallen sein, da sonst der Fokus auf das sportliche Geschehen leiden würde.

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