'Diese Dinge passieren'

Das sagt Hamilton zur Kollision mit Verstappen

Teilen

In zahlreichen Interviews nach dem Rennen konnte Lewis Hamilton seine Sicht der Dinge, rund um den Crash von Silverstone, darlegen. 

Beim Heimrennen in Großbritannien feierte Lewis Hamilton wohl einer seiner denkwürdigsten und umstrittensten Siege. In der ersten Runde schickte der Brite Verstappen förmlich ins Krankenhaus. Der Crash sorgt für mächtig Gesprächsstoff. Red-Bull-Teamchef Christian Horner lässt unter anderem seinen Emotionen freien Lauf. Er betont, dass dieser Unfall heute "um Längen" der wahrscheinlich schwerste in der Karriere von Max Verstappen war. Den Überholversuch von Hamilton bezeichnet er als "verzweifelt" und "amateurhaft".

Und: "Das erwartet man von einem siebenmaligen Weltmeister nicht. Es ist eine der schnellsten Kurven im gesamten Formel-1-Kalender. Er hat einen sehr schweren Unfall verursacht. Das ist nicht verantwortungsvoll. Das ist ein Zeichen von Verzweiflung." 

Über die Schuldfrage streiten sich die beiden WM-Kontrahenten Red Bull und Mercedes ohnehin. Verstappen hat sich nach dem Rennen zu Wort gemeldet - spricht von einem "respektlosen und unsportlichen" Verhalten. Vor allem weil Hamilton die Siegesfeier antrat, als wäre nichts geschehen.

"Max zu aggressiv"

Bei der üblichen Fahrer-Pressekonferenz nach dem Rennen meinte er auf die Kollision angesprochen: "Natürlich war das nicht die Art und Weise, wie ich gern ein Rennen gewinne - oder ganz generell, gerne race - aber diese Dinge passieren. Ich hoffe einfach nur, dass er okay ist und freue mich auf viele weitere Duelle".

Den Glanz seines Sieges würde der Zwischenfall aber nicht trüben: "Tut es nicht. Das ist Racing. Und es gibt viel Platz für uns beide auf der Strecke. Ich habe es lange geschafft, ohne mit jemanden zu kollidieren. Aber wenn jemand zu aggressiv ist, sind solche Dinge vorprogrammiert. Mehr gibt es für mich nicht zu sagen. Ich werde nie den Kopf vor jemanden einziehen oder mich dazu drängen lassen, weniger aggressiv zu sein", winkt der Mercedes-Star ab.

"Wir haben die Punkte gebraucht und da war eine Lücke. Er hat eine Lücke gelassen, also habe ich sie in Anspruch genommen." 

Die Szene habe er nach der Unterbrechung nur einmal kurz gesehen, er werde sie noch einmal betrachten und dann über die Situation reflektieren. Vorerst sah sich Hamilton aber nicht gezwungen, "mich für irgendetwas zu entschuldigen.

"Erinnerung an die Gefahren dieses Sports" 

Nach der Twitter-Reaktion von Verstappen meldete sich auch Hamilton auf der Social-Medai-Plattform zu Wort. Er schreibt, dass der Unfall des Red-Bull-Piloten heute eine "Erinnerung" an die Gefahren in der Formel 1 war. Und: "Ich sende Max meine besten Wünsche." Der Niederländer sei ein "unglaublicher Konkurrent". Daher freut sich Hamilton darüber, dass es ihm gut gehe nach dem heftigen Abflug.

Gleichzeitig merkt er aber auch an: "Ich werde immer hart fahren, aber immer fair. Mein Team hat da draußen Mut und Ausdauer gezeigt. Es ist ein Traum, vor heimischem Publikum zu gewinnen."
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.