Wolff zieht Vergleich mit Tom Brady

Hamilton hat noch lange nicht genug

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Der siebenfache Formel1-Weltmeister Lewis Hamilton kann sich bei seinem Rennstall Mercedes nach Ablauf seines Vertrages Ende 2023 eine Verlängerung vorstellen.

"Wir machen einen neuen Vertrag". Mit diesen Worten hat der Brite beim Grand Prix der USA aufhorchen lassen. Trotz seiner 37 Jahren sieht Hamilton noch immer nicht das Ende der Fahnenstange. Er sehe "kein Limit", was die anzuhängenden Jahre betrifft. "Ich plane, einen mehrjährigen Vertrag mit meinem Team zu machen", verriet der Brite gegenüber eines Motorsport-Magazins.

Ein Vertrag bei einem anderen Team ist kein Thema. In den vergangenen Jahren wurde immer wieder mit einem Wechsel zu Ferrari spekuliert. Gespräche mit Präsident John Elkann führten allerdings nie zu ernsthaften Verhandlungen.

Alonso machts vor

Dennoch scheint es beim siebenfachen Weltmeister zu einem Sinneswandel gekommen zu sein. In der Vergangenheit hat sich Hamilton stets festgelegt, keine Rennen zu fahren, wenn er schon über 40 ist. Wie lange der neue Vertrag bei Mercedes laufen soll, lässt der 37-Jährige offen. Einen Seitenhieb zur älteren Konkurrenz kann er sich dennoch nicht verkneifen: "Wenn Alonso aufhört, dann überlege ich mir das vielleicht auch nochmal. Dann wäre ich der Älteste im Feld", scherzt Hamilton über den Zeitpunkt eines möglichen Karriereendes.

Alonso ist mit 41 Jahren der älteste Fahrer im Feld. Der Spanier denkt auch noch lange nicht ans Aufhören. Erst kürzlich hat Alonso einen neuen Vertrag bis Ende 2024 bei Aston Martin unterschrieben.

"Ich fühle mich überhaupt nicht alt. Mein Training hält mich jung. Reaktionszeiten und Konzentration sind kein Problem. Meine Starts waren die Besten im ganzen Jahr. Es gibt viele Dinge, die ich tue, um sicherzustellen, dass ich fit und auf der Höhe bleibe", verrät Hamilton über seine Verfassung.

Realist ist der Brite genug, um zu wissen, wann Schluss ist: "Wenn jemals der Moment kommen sollte, an dem ich nur noch mitschwimme, dann gehöre ich nicht mehr hierher. Dann verdiene ich diese Position nicht mehr."

Vergleich mit Tom Brady

In der Chef-Etage von Mercedes wird noch abgewartet, wie Toto Wolff bekanntgibt: "Wir haben noch nicht mit Gesprächen begonnen. Wir wollen erst die Saison zu Ende bringen und dann, wie beim letzten Mal, die ruhigere Zeit im Winter nutzen."

Der Mercedes-Teamchef sieht das Alter seines Schützlings nicht als Schlüsselfaktor: "Wenn das Alter kein Problem mehr wäre, könnte ich es ja auch nochmal probieren! Man sieht, dass die heutigen Athleten die Grenzen, was das Alter betrifft, immer weiter verschieben."

Vergleiche werden auch über die Formel1-Grenzen hinaus gezogen: "Tom Brady, für mich der beste Sportler der Welt, steht noch auf dem Feld, wird getackelt und wirft Bälle, und der ist 43 Jahre alt. Solang du auf dich achtest und deine kognitiven Sensoren entwickelst, stecken noch viele Jahre in ihm. Ich bin mir sicher, dass das hier im Team der Fall sein wird."

Freiheiten als Schlüssel zum Erfolg

Sir Lewis genießt zudem viele Freiheiten bei Mercedes, welche nicht immer gut ankamen. So war es einst Niki Lauda, der Hamiltons Freiheiten bei Toto Wolff kritisierte. Der Brite ist für seinen Boss Wolff voll des Lobes, der seine Partys in jungen Jahren und soziale Projekte in der heutigen Zeit unterstützt. Ein Führungsstil, der bei Hamilton gut ankommt: "Toto war immer eine erstaunliche Führungspersönlichkeit, die mir ermöglicht hat, all diese Dinge zu tun."

Sozialprojekte, wie "Mission 44" und "Ignite" werden sogar von Mercedes unterstützt. So kann sich der Brite mit einer gesunden Balance um private Angelegenheiten und die Rennfahrerei kümmern - ohne Einbußen.

"Ich habe eine tolle Gruppe Menschen, die diese Dinge leiten und in die richtige Richtung bringen. Denn ich weiß, wie es ist, überladen und abgelenkt zu sein. Das lasse ich nicht zu. Es geht um die richtige Balance. Ich sage zu vielen Dingen nein. Ich werde jeden Tag gefragt, ob ich da und dort mitmachen könnte. Aber ich habe gelernt, zu vielen Anfragen nein zu sagen", betont Hamilton gegenüber dem Motorsport-Magazin.

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