Zweifel an Lecercs Erklärung

Hat Ferrari ein Gas-Problem?

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Der mysteriöse Crash von Charles Lecerc liefert auch vor Ungarn-GP Zündstoff. 

Anstatt mit einem Sieg in Le Castellet seine wohl letzte Chance im WM-Duell gegen Max Verstappen zu nützen, fuhr Leclerc seinen Ferrari letzten Sonntag in der 18. Runde in Führung liegend in den Reifenstapel. Am Funk war etwas von "Gaspedal-Problem" zu hören, was Leclerc später relativierte: "Es war mein Fahrfehler, so was darf nicht passieren, wenn man um die WM fahren will."

Marko: »Vielleicht steckt doch mehr dahinter«

Die Zweifel an dieser Darstellung reißen nicht ab. Schon beim Österreich-GP in Spielberg hatte Leclerc Probleme mit einem klemmenden Gaspedal gehabt, es aber geschafft, den Sieg zu retten. Wurde in Le Castellet dasselbe Problem akut? Laut Ferrari wollte Leclerc nach dem Crash mit dem Retourgang aus dem Reifenstapel herauskommen, was ihm nicht gelang. Für Red-Bull-Mastermind Helmut Marko ist das aber nebensächlich. "In Leclercs erster Aussage am Funk ging es ums Gaspedal", sagt der Grazer und verweist auf das Österreich-GP-Problem der Scuderia: "Vielleicht steckt ja mehr dahinter."

ServusTV-Experte Mathias Lauda hält die Ferrari-Begründung für plausibel: "Ich sehe keinen Grund, weshalb Leclerc lügen sollte." Und Ferrari-Teamchef Mattia Binotto ist offiziell ohnehin schon zur Tagesordnung übergegangen. Für ihn zählt weiterhin nur der WM-Kampf: "Es gibt keinen Grund, warum wir nicht die letzten zehn Rennen gewinnen sollten. Ich bin sehr positiv, weil das Paket passt."

Marko sieht WM-Leader Verstappen bei derzeit 63 Punkten Vorsprung klar auf WM-Kurs: "Unser Ziel war es, mit 50 Punkten in die Sommerpause zu gehen. Auch wenn uns Budapest noch nie gelegen ist, könnte es sich ausgehen." (okk) 

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