Das Red-Bull-Beben erreicht die nächste Eskalationsstufe. Nachdem Motorsportchef Helmut Marko doch nicht gehen muss, ist Christian Horner schwer angezählt. Der Teamchef, heißt es, soll noch vor dem Australien-GP (24. März, 5 Uhr) entlassen werden. Doch der Brite kämpft weiter um Job und Macht.
Obwohl Max Verstappen nach dem zweiten Saisonsieg in Saudi-Arabien auf den vierten WM-Titel in Folge zurast, ist die Nervosität beim Red-Bull-Team zu spüren. Grund: Die inzwischen beurlaubte Mitarbeiterin, die die internen Ermittlungen gegen Teamchef Cristian Horner ausgelöst hatte, will angeblich zu Wochenbeginn über ihren Anwalt an die Öffentlichkeit gehen.
Warten auf Statement der Horner-Mitarbeiterin
Jetzt wartet alles mit Spannung auf das öffentliche Statement der Dame. Bei der Teamchef-Pressekonferenz vor dem Saudi-Arabien-GP hatte Horner ("Es reicht!") noch gehofft, einen Schlussstrich unter die Angelegenheit ziehen zu können. "Aber dafür ist es zu spät", ließ Verstappen-Papa Jos, der schon beim Auftakt-GP in Bahrain Horners Rücktritt gefordert hatte, via Tageszeitung "Daily Mail" ausrichten. "Ich habe gesagt, dass es schlecht wäre, wenn er bleibt." Sprich: Horner soll gehen! Genau das könnte jetzt tatsächlich passieren.
Wie das Fachportal "F1-Insider" berichtet, scheint sich plötzlich Horners Verbündeter, der thailändische Red-Bull-Mehrheitseigner Chalerm Yoovidhya (73), vom Noch-Teamchef abgewandt zu haben. Beim Auftakt in Bahrain hatte der Ober-Bulle dem 50-jährigen Briten den Job noch zugesichert. Inzwischen soll sich Yoovidhya auf die Seite der Österreicher um Verstappen-Mentor Helmut Marko und CEO Oliver Mintzlaff geschlagen haben.
Sogar Dosen-Chef flog nach Saudi-Arabien ein
Hintergrund könnte die Stimmung in den USA sein - dort machen Frauenrechtlerinnen wegen der angeblichen Sex-Chats zwischen Horner und seiner Ex-Mitarbeiterin Stimmung gegen den Red-Bull-Konzern. Die Angelegenheit ist offenbar so heikel, dass der für die Dosen-Verkäufe zuständige Franz Watzlawick Sportchef Oliver Mintzlaff zum Saudi-Arabien-GP begleitete, um die Wogen zu glätten. Laut motorsport-total.com soll es anschließend am Sonntag in Dubai einen Gipfel zwischen Watzlawick, Mintzlaff und Yoovidhya gegeben haben. Wichtiger Punkt dabei soll die Horner-Affäre gewesen sein - und die Bedenken, welch negativen Einfluss das alles auf Watzlawicks Dosenverkäufe haben könnte.