Red-Bull-Wirbel

Knalleffekt: Horner will sich zum Super-Boss machen

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Nächster Knalleffekt im Red-Bull-Wirbel: Angeblich will der umstrittene Teamchef Christian Horner ("Chat-Affäre") CEO der Red Bull GmbH werden.

Unter dem Titel: "Wäre Mateschitz noch da, wäre Horner längst gefeuert", berichtet "Sport-Bild" in der aktuellen Ausgabe ausgiebig über die Machenschaften von Red-Bull-Teamchef Christian Horner (50). Dabei wird minutiös dokumentiert, wie sich Horner mit dem thailändischen Mehrheitseigentümer Chalerm Yoovidhya (73) verbündet haben soll.

Weil sich Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz (†78) die Hoheit in Personal-Angelegenheiten hatte vertraglich garantieren lassen, prallten Horners Machtambitionen lange an seinem Gegenspieler Helmut Marko (80) ab. Der Motorsportberater hatte vor rund 20 Jahren mit Mateschitz das F1-Team aufgebaut (und u. a. Horner als Teamchef geholt).

Mateschitz-Tod änderte alles -
Horner will GmbH-CEO werden

Mit dem Tod von Mateschitz am 22. Oktober 2022 änderte sich alles. Laut "Sport-Bild" lebte Yoovidhya danach seine Macht aus. In seinem Fahrwasser kämpft Horner um mehr Macht. Der Versuch, Anteile am Red-Bull-F1-Team zu erwerben (wie Toto Wolff bei Mercedes) scheiterte dem Vernehmen nach am Veto von "Mastermind" Marko.

Jetzt versucht Horner, wie "Bild" aus Insiderkreisen erfahren hat, offenbar CEO der Red Bull GmbH zu werden. Die aktuellen Bosse sind Oliver Mintzlaff (Sport), Franz Watzlawick (Getränke-Vertriebschef) und Alexander Kirchmayr (Finanzen). Horner will offenbar mit Unterstützung von Yoovidhya ganz nach oben - er soll dem Oberboss eingeredet haben, dass im derzeit überlegenen Formel-1-Auto sogar der Thailänder Alex Albon (Williams) imstande wäre, zu siegen (bzw. 2025 Weltmeister zu werden). Selbst dann, wenn der bald viermalige Weltmeister Max Verstappen und Designer-Genie Adrian Newey (konstruierte 25 Weltmeister-Autos), genervt vom Wirbel um Horner, Red Bull verlassen sollten. 

Nicht einmal das Aufpoppen des "Sex-Falls" (Horner soll sich gegenüber einer Mitarbeiterin unangemessen verhalten haben) Anfang Februar hat den Teamchef aus der Bahn geworfen. Allerdings dürfte die Affäre noch nicht ausgestanden sein. Laut "Mirror" hat sich die Mitarbeiterin gleich zwei Mal an die Ethikkommission des Motorsport-Weltverbandes FIA gewandt. Dort wird noch ermittelt. Dass Marko die Prognose von Legende Gerhard Berger ("Stand jetzt: Horner bleibt, Marko und Newey hören auf, Max geht zu Mercedes") als "interessante Variante" bezeichnet, sollte zumindest zu denken geben.

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